Das Ende der Regimekritiker kam schnell. Die Geschwister Scholl wurden vom Hauswart der Universität an die Gestapo verraten und als erste Mitglieder der «Weissen Rose» hingerichtet. Damit war es auch um die anderen Aktiven der Gruppe geschehen. Sie wurden verhaftet und umgebracht. Eigentlich drohte auch Lafrenz dasselbe Schicksal, weil die Gestapo von ihrer Freundschaft mit den bereits Ermordeten wusste. Nach ihrer Verhaftung hatte sie aber mehrere Schutzengel, die sie vor dem Tod bewahrten. Den Rest des Krieges verbrachte sie entweder im Gefängnis oder in Ermittlungsverfahren. Noch im April 1945 versuchten die Beamten des «Volksgerichtshofs», die letzten Reste des Widerstands zu zerschlagen. Lafrenz sollte im Gefängnis von Bayreuth vor Gericht gestellt werden. Ihr drohte die Todesstrafe. Doch wenige Tage vor Prozessbeginn befreite die US-Armee das Gefängnis, und sie wurde gerettet. Lafrenz starb im Alter von fast 104 Jahren am 6. März in den USA, wo sie nach dem Krieg ein neues Leben begonnen hatte. Sie war die letzte Überlebende der Widerstandsgruppe «Weisse Rose», die unter Todesverachtung zum Kampf gegen die verbrecherischen Pläne Hitlers aufgerufen hatte.