Als ich am 18. Oktober 1977, dem Morgen nach dem Tod von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe im Hochsicherheitstrakt von Stammheim, an die Uni kam, wurde ich von einer Studienkollegin mit der grimmigen Feststellung begrüsst: «Die haben sie umgebracht!»
«Die», das waren für sie die anonymen Handlanger «des Staates», jenes repressiven Ungeheuers, dem sie jedes Verbrechen zutraute. Dabei hegte sie keineswegs Sympathien für die Methoden der linksradikalen Terrorgruppe, die sich Rote-Armee-Fraktion nannte. Sie fühlte nur vage links und hielt viel auf ihr «kritisches Bewusstsein». Eigentlich hatte ich schon damals den spontanen Impuls, ihr zu widersprechen: «Woher weisst ...
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