Während in der EU der Antiamerikanismus aufflammt und Trump als Zerstörer alter Allianzen gebrandmarkt wird, sieht der ehemalige US-Botschafter in Bern, Ed McMullen, Chancen für die Schweiz. «Die Schweiz kann froh sein, nicht Teil der EU zu sein. Sie kann direkt mit uns verhandeln.» Die Partnerschaft zwischen unseren Ländern beruhe auf Gegenseitigkeit. «Die Schweiz ist seit langem ein Freund der USA – und wird es auch bleiben», sagt McMullen im Interview mit der Weltwoche. Weniger erbaut zeigt sich McMullen über die Aufweichung der Neutralität. Unter Präsident Biden sei die Schweiz gedrängt worden, von jahrzehntealten Prinzipien abzuweichen. Trump dagegen halte grosse Stücke auf die Schweizer und ihre Neutralität. Der Kampf um das staatspolitische Schweizer Kleinod sei keineswegs verloren, «solange die Mehrheit in der Schweiz den Wert der Neutralität verstehen und bewahren will». zur Story

 

Donald Trumps Sohn kam mit MAGA-Kappen. Grönland antwortete mit der grössten Demonstration seiner Geschichte. Reporter Daniel Ryser und Fotograf Caspar Martig reisen in ein Land ohne Strassen, aber voller Widersprüche: eine postkoloniale Gesellschaft im akuten Ausnahmezustand. Zwischen Schneestürmen, Schamanentänzen und Schrotflinten treffen sie auf Menschen, die sich gegen eine neue amerikanische Einflussnahme wehren – und auf einen Trump-Fan mit Nazi-Adler im Wohnzimmer. Eine Recherche aus Nuuk, wo die Geister der dänischen Kolonialgeschichte auf die geopolitischen Interessen der Gegenwart treffen – und eine arktische Insel zwischen Selbstbestimmung, Spiritualität und Supermächten um ihre Zukunft ringt. Die Bürgermeisterin von Nuuk sagt: «Diese Unabhängigkeit wird kommen. Das ist so klar, wie ein Teenager irgendwann das Elternhaus verlässt.» Aber was, wenn das Elternhaus plötzlich Amerika heisst? zur Story

 

Der «Fuck you, Mr Trump»-Sozialismus von SP-Co-Präsident Cédric Wermuth oder die Dauer-pöbelnde und belehrende Nationalrätin Jacqueline Badran prägen das Bild, das die Schweizer Linken dieser Tage abgeben. Doch es geht auch anders: Das zeigt ein Gespräch der Weltwoche mit Corine Mauch, der scheidenden Stadtpräsidentin von Zürich. Die Sozialdemokratin wählt ihre Worte mit Bedacht und betont, dass es ihr wichtig sei, den Dialog mit allen Bevölkerungsgruppen zu pflegen. Mauch: «Ich bin immer offen und interessiert, andere Überzeugungen und Perspektiven anzuhören und mich damit auseinanderzusetzen und Argumente ernst zu nehmen.» Das sei etwas sehr Schweizerisches, «das unser Land ausmacht und für uns sehr wichtig ist». Wer mag da widersprechen? zur Story

 

Man kennt ihn als unersättlichen Frauenverführer, aber der leidenschaftliche Venezianer Giacomo Casanova (1725–1798) war viel mehr. In der «Geschichte meines Lebens», die er mit sechzig in der Einsamkeit eines böhmischen Schlosses niederschrieb, hat er sich als hellsichtiger Beobachter seiner Zeit erwiesen. Dank seiner Reise- und Kontaktfreudigkeit hatte er die geistige und politische Elite Europas ebenso kennengelernt wie die soziale Unterschicht in den Ländern, die er besuchte. Und sein Frauenbild war übrigens durchaus aufklärerisch: «Eine Schöne ohne aufgeschlossenen Geist hat schliesslich, nach dem sinnlichen Genuss ihrer Reize, einem Liebhaber nichts mehr zu bieten.» zur Story

 

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