Seit Donald Trump seine erneute Kandidatur als US-Präsident bekanntgegeben hat, bewirtschaften die Mainstream-Medien ihren Lieblingsfeind mit frischem Elan. Angesichts der rasch drehenden Negativ-Trump-News-Spirale müsste Amtsinhaber Joe Biden in allen Umfragen haushoch führen. Doch das tut er nicht. Gemäss Emerson College Polling würden heute gar 44 Prozent der US-Wähler Trump zum Präsidenten wählen. Bloss 41 Prozent gäben Biden ihre Stimme. Und in einer Umfrage der Harvard University verbucht Trump 46 Prozent der Wählerstimmen, Biden lediglich 41. Bemerkenswert dabei ist: Die Organisatoren dieser beiden Umfragen zählen de facto zum demokratischen Establishment.

Frontstellung gegen Putin

Mit dem chaotischen Abzug aus Afghanistan hatte Biden die USA auf der Weltbühne als klägliche Verlierer blamiert. Da kam Russlands Invasion in der Ukraine – so zynisch es klingt – für den US-Präsidenten wie ein Segen. Wenigstens in der Frontstellung gegen Putin konnte Biden den heillos zerstrittenen US-Kongress hinter sich einen. Die republikanische Abgeordneten zeigen sich gemeinsam mit den Demokraten entschlossen, Russland eine «strategische Niederlage» zuzufügen. Doch die Einheit in den Korridoren der Macht repräsentiert nicht die Stimmung im weiten Land.

Die Unterstützung der Republikaner ist in den letzten zwölf Monaten auf unter 50 Prozent gesunken. Auch bei anderen Wählersegmenten dreht die Stimmung. Die Unterstützung für Waffenlieferungen an die Ukraine ist landesweit auf 48 Prozent abgesackt, wie eine neue Umfrage von The Associated Press-NORC Center for Public Affairs Research dokumentiert. Im Mai 2022, weniger als drei Monate nach Beginn des Krieges, sprachen sich 60 Prozent der US-Stimmbürger dafür aus. Die zähen, aber kontinuierlichen Vorstösse der Russen auf dem ukrainischen Schlachtfeld zeigen, dass die von Biden anvisierte Niederlage Putins von Wunschdenken geleitet ist. Er hat Amerika an das ukrainische Schicksal gekettet und führt den Westen immer tiefer in den Kriegssumpf. Ein langer Abnutzungskrieg droht für den US-Präsidenten, der offiziell mit dem Gedanken spielt, 2024 erneut als Kandidat anzutreten, zur Hypothek zu werden.

Er bläst zum Angriff gegen «Spinner, Neokonservative, Globalisten und Fanatiker der offenen Grenzen».

Trump hingegen präsentiert sich als Friedensbringer. «Ich werde den dritten Weltkrieg verhindern», sagte er unlängst an der Conservative Political Action Conference (CPAC), dem traditionellen Forum der Republikaner. Und blies damit zum Frontalangriff gegen seine parteiinternen Konkurrenten, die er als «Spinner, Neokonservative, Globalisten, Fanatiker der offenen Grenzen und Dummköpfe» bezeichnete. Bislang hält er sie in Umfragen allesamt deutlich in Schach.

Die Ukraine ist längst nicht die einzige Krise, die Biden und seinem Land zu schaffen macht. Die durch Fentanyl ausgelöste Suchtepidemie greift dramatisch um sich. Das künstlich hergestellte Opioid fordert jedes Jahr mehr Tote als der gesamte Vietnamkrieg (1961 bis 1975). Mehr als 70 000 junge US-Bürger starben 2021 an der Drogenseuche – ein Anstieg um ein Viertel im Vorjahresvergleich. Das Drogenelend hat direkt mit der gescheiterten Grenzpolitik Bidens zu tun, die wiederum zu einer dramatischen Zunahme der illegalen Einwanderung geführt hat.

Biden ist ein Paradeexemplar jener Politikelite, die seit Jahrzehnten in Washington regiert. Das Vertrauen in diese Kaste schwindet – nicht zuletzt dank Recherchen mutiger Journalisten. Sie belegen, dass Regierungsmitarbeiter, namentlich aus dem Zirkel der Geheimdienste und des militärischen Komplexes, soziale Netzwerke gedrängt haben, unliebsame Nutzer und Inhalte zu zensieren. Täglich kommen neue Fakten ans Licht, die zeigen, wie Nachrichten über die restriktive Covid-Strategie der Biden-Regierung manipuliert wurden.

Erfolge in Nahost

Dies betrifft auch den Ursprung der Pandemie. Als Trump vor fast drei Jahren erklärte, er habe Beweise gesehen, die ihn «sehr zuversichtlich» stimmten, dass Covid-19 aus einem Labor in China stamme, wurde er als Verschwörungstheoretiker und später als «Rassist» diffamiert. Unterdessen erklären US-Behörden wie das FBI und das Department of Energy, die lab leak-Theorie sei die plausibelste Erklärung für das globale Massensterben.

Immer wieder zeigt sich, dass Trump mit seinen zum Teil schrill vorgetragenen Aussagen richtiggelegen hat. Vor einem Jahr erklärte der Ex-Präsident, Russland wäre nie in die Ukraine eingedrungen, wenn er noch im Weissen Haus gesessen hätte. Beweisen lässt sich die Kraftmeierei nicht. Messbar indessen sind seine Taten im Amt. Diese weisen Trump als «Friedenspräsidenten» aus. Er hat – anders als die meisten seiner Vorgänger – keinen Krieg vom Zaun gerissen und mit den Abraham Accords eine friedliche Annäherung in Nahost in die Wege geleitet. Die Tyrannen und Autokraten hielten sich mit Aggressionen zurück. Sein Leistungsausweis zeigt, dass Trump fähig ist, eine konfliktgeladene Situation zu entschärfen.