Wir haben uns daran gewöhnt, dass ständig Werte beschworen werden, die unsere Gesellschaft, ja die westliche Welt zusammenhalten sollen. Die Aggressivität solcher Appelle zeigt sich darin, dass Werte immer Unwerte negieren. Man kann nichts p ...
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Die beschriebene "Falle des Universalismus der Menschenrechte" ist weniger schlimm, als deren nicht stringente politisch motivierte Anwendung. Wenn diese als Doppelmoral daherkommt, wird sie unglaubwürdig. Beispiele: Boykott und Wirtschaftskrieg gegen Russland, aber Waffenlieferungen nach Saudi Arabien, oder Empörung gegen das Pressegesetz in Russland, aber Verbot russischer Medien durch die EU, usw, usw......
Das Postulat einer universellen Gültigkeit von Werten wäre ja noch hinnehmbar, solange sie man als für uns und bei uns gültig ansähe und sie nicht anderswo durchzusetzen versuchte.
Doch wer hat überhaupt die Definitionsmacht über diese diffusen, nirgends kodifizierten Werte? Sind Werte, die durchgesetzt werden, soweit sie nicht in demokratisch beschlossenen Gesetzen geregelt sind, überhaupt jemals gemeinsame Werte einer Gemeinschaft?
Und wer ist überhaupt dieser ominöse "Westen"? Die USA? Diese scheint alle "Werte" unserer "Gemeinschaft" (fühle mich nicht so) allein und einseitig zu bestimmen. Gleichzeitig hält sie sich selbst an keinerlei Werte, ausgenommen des Verfolgens ihrer eigenen Vorteile.
Guter Artikel.
Leider können in einer Welt der heuchlerischen Doppelmoralisten (90% aller Politiker, 70% der Gesellschaft) Werte weder existieren geschweige denn erschaffen werden…
Hans-Peter Sieferle (Epochenwechsel) hat das Problem des Universalismus am besten beschrieben.
Und einer der westlich-universalistischen Werte besteht wohl darin, intellektuelle Bagatellen so kompliziert auszudrücken, dass man es für intelligent hält. Zitat:«die Äusserung äusserungsunwerter Meinungen zu unterdrücken» in der Logik der Werte liegt. Keineswegs. Sie liegt in der Logik der Macht. Natürlich gibt es universale Werte, imperialistisch wirken sie erst, wenn ich sie anderen aufzuzwingen versuche. Und Freud irrt auch gewaltig: die Errungenschaften unserer Kultur gelten mehr denn je!
Je stärker die Tyrannei wird, desto offensichtlicher zeigt sich, dass es dabei eben nicht um Werte, sondern um Tyrannei geht. Die Werte sind nur vorgeschoben und im Sinne der Tyrannen unendlich dehnbar. Es gibt nichts wertloseres als die Werte einer Wertegesellschaft. Darum endet jede Wertegesellschaft in der totalitären Tyrannei der bösesten Dummschwätzer.
"Scheitert an der Wirklichkeit" und wird gerade darum mit immer grösserer Aggression verteidigt, so scheint es mir.
Wie ich vernehme, haben die Bolschewisten nun auch den lieben Köppel von Twitter verbannt. 20min weiss zu Berichten, dass es nunmal verboten ist, sich als starker, weisser Mann zu erfrechen, um eine Frau werben zu wollen. Wäre ja noch schöner, wenn Mann und Frau zusammen finden würden! Und in den Kommentarspalten des Tagi werweissen sie bereits, ob das wohl eine False-Flag gewesen sei: gecancelt zu werden ist ja schliesslich sowas wie eine Auszeichnung. So will ich herzlich gratulieren!
"Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Universalismus der Menschenrechte in der westlichen Welt dann unwiderstehlich." -- Ja, was hat sich denn geändert durch den Zweiten Weltkrieg? Wir müssten dringend mal wieder über die Frankfurter Schule sprechen. Und alle anderen Fehlentwicklungen, die alle auf mysteriöse Art und Weise miteinander zu tun haben. Nur wagen tut sich keiner, weil sein Leben ansonsten zerstört wird. Hey, was gibts Neues über Kanye West?