Der fast vollstĂ€ndige Verzicht auf Glamour und ein Prestige, das versteckt hinter einer unauffĂ€lligen Schale in den Tiefen der Technik verborgen ist, hat den Subaru Forester fĂŒr meine Begriffe immer schon von der Masse abgehoben. Der Reiz des japanischen SUVs ist bis heute seine BodenstĂ€ndigkeit, die allerdings einher geht mit so vielen guten und durchdachten Lösungen, dass dieses Auto alles bietet, was beispielsweise eine Familie von einem gut ausgestatteten, aber dennoch preislich attraktiven Fahrzeug verlangen kann.
Die jĂŒngste Version des Forester wird von der modernisierten Variante des Subaru-typischen Boxermotors angetrieben. Das jetzt e-Boxer genannte Aggregat ist ein Mild-Hybrid-System, das den klassischen Boxer-Motor mit einem Elektromotor kombiniert. Das sorgt fĂŒr eine bessere Effizienz und Leistung und zusĂ€tzlich fĂŒr einen tieferen Schwerpunkt. Die Batterie fĂŒr den Elektroantrieb wird ĂŒber der Hinterachse angebracht, wĂ€hrend der Benzinmotor vorne und die Elektromaschine dazwischen im Getriebe liegen. Das ist eine schon fast poetisch schön angeordnete Antriebseinheit, die fĂŒr eine bessere Gewichtsverteilung sorgt und das Fahren auf unbefestigten Strassen optimiert. Im Vergleich zu anderen Autos dieser Klasse ist der Forester allerdings auch nicht zu schwer, voll ausgestattet bleibt der Wagen unter 1800 Kilogramm, was kein schlechter Wert ist.
Diesen Aspekt habe ich allerdings nicht selbst erfahren, sondern bloss gelesen. Als Stadtbewohner komme ich nur selten in die Lage, die FĂ€higkeiten eines Foresters abseits asphaltierter Wege prĂŒfen zu können. Ich verlasse mich da auf anekdotische Beobachtungen. Als ich kĂŒrzlich im Berner Oberland sowie im Engadin war, schien es mir, dass die Subaru-Dichte auf und abseits der Strasse markant ansteigt. Ich kann mich tĂ€uschen, aber die Vermutung liegt nahe, dass dort, wo Autos auch einen gewissen Werkzeug-Charakter haben und praktischen Anforderungen genĂŒgen mĂŒssen, ein Modell wie der Forester hohes Ansehen und Vertrauen geniesst. FĂŒr meine Lebenssituation ist es allerdings ausreichend zu wissen, dass es bloss einen Druck an der richtigen Stelle des grossen berĂŒhrungsempfindlichen Displays braucht, um den «X-Mode» des Forester-Allradsystem auf «Schnee und Schotter» oder «Tiefer Schnee und Matsch» umzustellen.
Das ist ohnehin das Schöne an diesem Auto: Der Subaru Forester gibt einem das GefĂŒhl, dass vieles möglich ist und man sich vor wenig zu fĂŒrchten hat. Bisweilen reagiert der Wagen auch etwas ĂŒbervorsichtig. Das FahrerĂŒberwachungssystem beispielsweise, hat einen stĂ€ndig und im Wortsinn im Blick. Zu lange die Augen von der Strasse abzuwenden, um beispielsweise auf dem zentralen Display eine Navigations-App zu öffnen, wird schnell mit einem freundlichen, aber bestimmten Warnton bestraft. Aber das System lĂ€sst sich auch ausschalten, auch hier gilt das Prinzip, das gut zum Forester passt: Man kann, muss aber nicht.
Autos sind das nicht mehr! Es sind nervige Akkuschleudern!
Was ist bloss aus dem Forester geworden? 14 Jahre lang fuhr ich einen Forester 2,5 XT aus dem Jahr 2006. Was fĂŒr ein wunderbares Fahrzeug das war! 230 PS (Technik vom WRX STI) eine Wandlerautomatik (kein Gummiband CVT) und Sportwagenfahrleistungen in Kombination mit sehr guten FĂ€higkeiten im GelĂ€nde. - Und heute: schlaffe 136 PS und dafĂŒr mit nerviger, bevormundender Elektronik. Bei uns gab es seit den frĂŒhen 80gern immer einen Subaru in der Garage; leider sind die Zeiten nun vorbei.
8,1 l Verbrauch bei einem Hybrid PKW, und das noch als Werksangabe? Nein danke.