Diplomatische Fähigkeiten waren zu allen Zeiten gefragt. Selten aber waren sie es mehr als heute: In der Ukraine tobt ein heisser Krieg; am Horizont taucht schon die Gefahr einer weiteren kriegerischen Auseinandersetzung um Taiwan auf, die Welt rutscht immer tiefer in einen neuen kalten Krieg hinein, der noch weitaus gefährlicher wäre als der erste.
Leider scheinen die Diplomaten unserer Zeit diesen Herausforderungen nicht auch nur annähernd gewachsen zu sein. Ein geradezu deprimierendes Zeugnis dafür lieferte soeben die 59. Ausgabe der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) ab. Schon unter der Leitung von Wolfgang Ischinger war das Treffen seinem nach Ende des Kalten Krieges ...
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'... dass es die autokratischen Regime sind, die für Multipolarität, also Demokratie und Mitbestimmung auf internationaler Ebene, eintreten, während die Demokratien sich an die bestehende unipolare, auf den Regeln der USA und des Westens basierende, undemokratische internationale Ordnung klammern.' Ist so, wie wenn in einem Staat die Verbrecher, die Mafia, Yakuza, Drogenhändler mitbestimmen würden, wie Gesetze, Justiz, Polizei, Innere Sicherheit zu gestalten wären.
Ein Ende des Krieges auf dem Verhandlungsweg wird nur möglich sein, wenn der Westen seinen Anteil an den Beginn des Krieges anerkennt. Davon sind wir heute jedoch weit entfernt und unser politisches Personal ist weder geistig noch moralisch dazu in der Lage.
Eines ist sicher: Russland wird sich, ob nun unter Wladimir Putins Herrschaft oder der eines Nachfolgers, nicht mit seinen Truppen aus der gesamten Ukraine nur aufgrund eines Papiers zurückziehen. Dieses würde ja wohl nicht den Namen Minsk III tragen.