Claire Dederer: Genie oder Monster. Von der Schwierigkeit, Künstler und Werk zu trennen. Piper. 320 S., Fr. 36.90
Der jüngste Fall kommt in Claire Dederers Buch nicht vor, aber die amerikanische Journalistin und Schriftstellerin verhand ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Nach 30 Jahren eine Vergewaltigung anzuklagen, erscheint mir sehr suspekt.
Es ist eine alte Streitfrage, ob man Werk und Künstler gänzlich getrennt voneinander beurteilen darf. Die marxistische Literaturkritik forderte, bei literarischen Veröffentlichungen sei ein Curiculum des Autors voranzustellen. Demgegenüber monierten Idealisten, man solle werkimmanent vorgehen, ein Künstler könne im Werk ein besseres Ich anstreben, gegen (seine) Unzulänglichkeiten anstreben, ein Ideal schaffen. Man könnte bei Depardieu die Anklagen vorgängig erwähnen und dann die Filme zeigen.
Was sind richtige und falsche Künstler?
Z.B. gab es Maler, die reich waren, weil sie immer das malten, was den Königen gefiel - deren aufgeschönten Portraits. Van Gogh malte aus einer Leidenschaft heraus. Er starb arm.
Große Kunst/Kultur braucht große Leidenschaft und schert sich weder um Geld noch um Konventionen- das artet bis zur Selbstzerstörung aus, von ihren Weggefährten- und innen ganz zu schweigen. Kleinkunst gibt es auf dem Topf- und Zwiebelmarkt.