1942 schrieb Jerzy Ficowski «mit der ganzen Begeisterung eines Achtzehnjährigen» einen Brief. Er sollte den Schriftsteller Bruno Schulz erreichen. Dessen erstes Buch hatte Ficowski so sehr verzaubert, dass er dem Dichter mitteilen wollte, es gebe zumindest einen Leser, für den die «Zimtläden» eine «ganz grosse Offenbarung sind». Höflich, wie Achtzehnjährige noch waren, kleidete Ficowski das Lob in eine Entschuldigung. Es sei ihm peinlich, bis jetzt nichts vom «grössten Schriftsteller unserer Zeit» gewusst zu haben. Insgeheim hoffte der junge Bewunderer auf eine Antwort. Vergeblich. Sein Brief kam nie an.
Bruno Schulz war zu dieser Zeit bereits im Getto seines galizischen Heimat ...
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