Christa Wolf war für die DDR, was Heinrich Böll für die alte Bundesrepublik und Max Frisch für die Schweiz: eine moralische Instanz und Identifikationsfigur, an die man sich hielt, wenn politisch alles drunter und drüber ging. Wie Böll und Frisch hat auch Christa Wolf diese Rolle als Belastung empfunden und doch – aus Pflichtgefühl und einem gewissen Sendungsbewusstsein heraus – alles getan, um ihr gerecht zu werden. Mehr noch als Böll und Frisch jedoch sah sie sich mit den unterschiedlichsten Erwartungen in Ost und West konfrontiert: Da waren die Regierenden, die sich in ihren Auslandserfolgen sonnten und ihr ebendieser Erfolge wegen zutiefst misstrauten. Da waren die Dissidente ...
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