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Zum Wohl der Kinder

Ein Kinofilm und eine Ausstellung zeichnen ein düsteres Bild des Schweizer Verdingkinderwesens. Die «Kindersklaven» mussten hart arbeiten, aber auf eine Opferrolle lassen sich viele von ­ihnen nicht ­reduzieren. Die historische Wirklichkeit ist differenzierter.

Philipp GutPhilipp Gut
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17.11.2011
Bereits im Vorspann gibt es den ersten Toten. «Der Verdingbub» von Regisseur Markus Imboden, aktueller Kassenschlager in Schweizer Kinos, lässt auf den ersten Blick keinen Zweifel an der überbordenden Brutalität im Umgang mit sogenannten Verdingkindern. Der Film schildert das Schicksal von Max und Berteli in düsteren Farben. Schon die Namen sind Teil des Programms: Die Emmentaler Bauern- und Pflege­familie heisst Bösiger. Und ihr Hof ist die «Dunkelmatt». Daraus kann nichts Gutes hervorgehen. Der Alltag der verdingten Kinder ist geprägt von Schinderei, Entbehrung, Gewalt. Es geht, im Wortsinn, Schlag auf Schlag: Berteli wird vom halbstarken Sohn der Pflegefamilie vergewaltigt und ...
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