Reden konnte er nicht, aber er musste es doch loswerden. Seine Wehklage über mangelnde Partnerschaft, das Versagen der Kirche, der Politik, am Ende der ganzen deutschen Menschheit. Niemand im Saal verstand so recht, was der Mann am Mikrofon zwei eigentlich sagen wollte. Er konnte gar nicht mehr aufhören, überzog seine Redezeit, stotterte, suchte Hilfe auf seinen Zetteln und fand doch keine. «Hunger nach Gerechtigkeit» lautete das Motto des Kirchentags, und dieser Mann, 56, Brille, dünn, aufgeregt, allem Anschein nach verwirrt, fühlte sich eindeutig ungerecht behandelt.
Klar und verständlich kamen nur seine letzten Worte: «Ich grüsse meine Kameraden von der SS.» Dann setzte er ein ...
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