Bundeskanzler Olaf Scholz plant nach fast zwei Jahren erstmals wieder ein Telefonat mit Wladimir Putin. Wie die Wochenzeitung Zeit unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, möchte Scholz dieses Gespräch noch vor dem G-20-Gipfel im November in Brasilien führen. Ein entsprechendes Gesprächsersuchen wurde bislang jedoch noch nicht nach Russland übermittelt.

Der direkte Kontakt zwischen den westlichen Führungen und Putin war im Dezember 2022 abgebrochen, nachdem Russland im Februar desselben Jahres die Ukraine angegriffen hatte. Seitdem haben sich auch andere Staatschefs wie US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nicht mehr direkt mit Putin ausgetauscht.

Scholz’ Vorstoss erfolgt inmitten eines zunehmend eskalierenden Krieges. So sprach Putin jüngst anlässlich des zweiten Jahrestages der Annexion ukrainischer Gebiete von einer «Wiedervereinigung mit Russland» und kündigte die Einziehung von 133.000 neuen Rekruten an. Internationale Schätzungen gehen davon aus, dass bislang zwischen 110.000 und 140.000 russische Soldaten gefallen sind.

Zusätzlich zu den diplomatischen Bemühungen von Scholz setzt der neuernannte Nato-Generalsekretär Mark Rutte die Unterstützung der Ukraine als Priorität. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte jüngst, dass sein Land den Weg zur Nato-Mitgliedschaft fortsetzen werde.