Versöhnliche Abschiedsworte für Angela Merkel fallen mir tatsächlich nicht leicht. Das heisst aber nicht, dass ich keinerlei positive Eigenschaften an ihr erkennen konnte.

Ihre vollkommen uneitele Art ist sicherlich einmalig in der Geschichte der Kanzler der Bundesrepublik.

Was ich persönlich in den zahlreichen Telefon-Konferenzen mit den Fraktionsvorsitzende in der Corona-Zeit feststellen konnte, ist, dass sie stets sehr konzentriert und aufmerksam den Diskussionen folgt. Dem zolle ich durchaus Respekt.

Ihr grösster Verdienst ist aber ihre Rolle als Geburtshelferin der AfD: Ohne ihre verheerenden Fehlentscheidungen und Rechtsbrüche wäre unsere Partei möglicherweise 2017 nicht so fulminant in den Bundestag eingezogen. Dafür danke.

An den Folgen ihrer sechzehn langen Jahre währenden Herrschaft wird Deutschland indes noch lange schwer zu tragen haben. Angela Merkels profundes Unverständnis für die Idee der Freiheit und bürgerlichen Eigenverantwortung hat das fatale Erbe des Obrigkeitsstaats wiederbelebt und das Land tief gespalten.

Von der Nachfolgeregierung ist Besserung nicht zu erwarten. Im Gegenteil; zumal Frau Merkel die abgewählte Regierungspartei CDU, der sie nach eigenem Bekunden irgendwie «nahesteht», in einem desolaten Zustand der inhaltlichen Entkernung hinterlässt, die sie unfähig zur Opposition macht.

Trotz allem: Machen Sie’s gut, Frau Merkel.