Rund 630.000 Menschen sind beim evangelischen Wohlfahrtsverband Diakonie Deutschland angestellt. Dieser gehört damit zu den grössten Arbeitgebern des Landes.

Wer eine Karriere dort anstrebt, darf aber nicht die AfD wählen. Zumindest nicht «aus Überzeugung». Das hat Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch gegenüber mehreren Zeitungen klargemacht.

Das Weltbild der AfD sei «menschenfeindlich» und widerspreche damit dem Christentum, so Schuch. Wer so denke, könne sich «im Grunde auch nicht mehr zur Kirche zählen».

Werde ein solcher Fall festgestellt, spreche man zuerst mit dem betreffenden Mitarbeiter. Aber wenn «das nichts ändert», würden «arbeitsrechtliche Konsequenzen» folgen. Rüdiger Schuch wörtlich: «Wer sich für die AfD einsetzt, muss gehen.»

Die Partei hat bereits reagiert und spricht von einer «modernen Hexenjagd auf die AfD». Diese sei «unchristlich», und nebenbei werde der Artikel des Grundgesetzes verletzt, der die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der Religion verlange.

Die Diakonie ist allerdings nicht allein auf ihrem Kurs. Auch die Lutherische Bischofskonferenz hatte sich bereits klar gegen die AfD ausgesprochen. Ihre Politik sei mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar».

Noch unentschlossen ist der Caritasverband, für den fast 700.000 Menschen in sozialen Einrichtungen arbeiten. Er prüft laut eigenen Angaben derzeit, was eine Nähe zur AfD arbeitsrechtlich bedeutet.

Kirchennahe Betriebe haben schon in der Vergangenheit bestimmte Vorgänge als unvereinbar mit einem Arbeitsverhältnis definiert. Dazu gehörten früher Dinge wie die Heirat mit einem geschiedenen Partner oder ein Kirchenaustritt.