Bis Mitte Juni müssen die je 100.000 Unterschriften zusammen sein, die Abtreibungsgegner für ihre beiden Anliegen sammeln.

Die «Einmal-darüber-schlafen-Initiative» verlangt, dass Ärzte schwangeren Frauen vor einer Abtreibung mindestens einen Tag Bedenkzeit geben müssen.

Das zweite Anliegen fordert, dass keine Abtreibungen erfolgen dürfen, wenn das Baby zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs ausserhalb des Mutterleibs überlebensfähig wäre. Damit sollen Spätabtreibungen verhindert werden.

Doch es ist fraglich, ob die beiden Begehren tatsächlich vors Volk kommen. Das Zusammentragen der Signaturen harzt. «Wir sind bei zirka 75 Prozent der benötigten Unterschriften. Im Schlussspurt wird es also knapp, und es braucht einen enormen Effort von uns allen, damit es reicht» sagt Mitinitiant und Präsident der Jungen SVP David Trachsel.

Welches sind die Gründe für die Schwierigkeiten?

2002 wurde in der Schweiz die Fristenlösung eingeführt. Seither können Frauen hierzulande bis zur zwölften Woche selbst über einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Diese Regelung ist von der Bevölkerung akzeptiert und in breiten Kreisen unbestritten. Auch in der SVP sind deshalb viele gegen diese beiden Anliegen. Die Chancen, dass die Initiativen Erfolg haben, sind null.

Vielleicht wäre es deshalb besser, wenn diese hochemotionale Frage nicht noch einmal von der Öffentlichkeit diskutiert werden müsste. Denn den schwierigen Entscheid zu einer Abtreibung muss am Ende jede Frau mit sich selber austragen.