Siebzehn deutsche Ärztekammern entsenden insgesamt 250 Abgeordnete zum jährlichen Deutschen Ärztetag. Er ist das Parlament der Weisskittel. Dort werden die Positionen der Ärzteschaft zu aktuellen gesundheits- und sozialpolitischen Diskussionen formuliert. Was dort beschlossen wird, ist in der Regel gut durchdacht und wird von einer Mehrheit der Ärzte so gesehen.

Deswegen hat die «Drucksache Ic - 48», beschlossen auf dem jüngsten Ärztetag im Mai, Gewicht. Es geht um die «Behandlung einer Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen».

Hinter dem medizinisch korrekten Ausdruck steckt die ganze wissenschaftliche Abneigung, die eine Mehrheit der Ärzte erfasst, wenn es um Geschlechtsveränderungen bei Jugendlichen geht. Die Ärzte fordern die Bundesregierung auf, Pubertätsblocker, geschlechtsumwandelnde Hormontherapien oder ebensolche Operationen nur unter äusserst strengen Auflagen zuzulassen.

Der Grund: Es handle sich um nicht mehr rückgängig zu machende Eingriffe in den menschlichen Körper gesunder Minderjähriger. Es sei «eine Form experimenteller Medizin an Kindern, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Eingriffe in den kindlichen Körper anschliessen, wie die Amputation von Brust oder Penis, und die den Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit und die Verminderung der sexuellen Erlebensfähigkeit bis hin zur Anorgasmie zur Folge haben».

Eine Gender- beziehungsweise Geschlechts-Unzufriedenheit finde sich am häufigsten im Alter von etwa elf Jahren, die Häufigkeit dieser Symptomatik nehme danach wieder ab, stellen die Ärzte fest. Bei der bestehenden Evidenz-Lage müsse die Sorge um das Kindeswohl überwiegen, und Therapien wie die beschriebenen müssten gestoppt werden.

Ob die Ärzte dem Gender-Wahnsinn damit ein Ende machen? Eher nicht, denn die Politik hängt einem anderen Glauben an: Das Bundeskabinett hatte unter Federführung von FDP-Justizminister Marco Buschmann im vergangenen Jahr das Selbstbestimmungsgesetz auf den Weg gebracht. Es erleichtert die Änderung des Geschlechtseintrags.

Dass auch Jugendliche da mitmachen können, ist aus dieser Perspektive nur konsequent. Und schliesslich: Gegen Glaubenssachen sind wissenschaftliche Erkenntnisse sowieso machtlos.

Die 3 Top-Kommentare zu "Ärzteparlament fordert Verbot von Gendermedizin bei Jugendlichen. Aber die Politik hat dafür kein Gehör"
  • bernau

    Statt Kinder zu schützen, fördert die Ampel die Selbstzerstörung von verwirrten und deshalb schutzbedürftigen Kinder. Die Ampel muss weg.

  • franzag

    Aus diesem Grund gab es die Volljährigkeit. Kinder können idR nicht alle Konsequenzen abschätzen. Was heutzutage jedoch hinzukommt, ist eine "Radikalisierung" in allen Bereichen bis hin zur Verleugnung von Naturgesetzen. Wer kann entscheiden, ob es der freie Wille des Kindes ist, oder ob es aus dem Umfeld beeinflusst wird. Eine Altersgrenze festzulegen ist schwierig, 18j war mal nicht schlecht, wer für sein Auskommen sorgen kann sollte idR für sein Leben bestimmen können.

  • Socrates9Zico10

    Fast gesamte Ärzteschaft hat schon in Corona-Pandemie versagt, indem sie aggressive Impfpolitik der Bundesregierung mit durchgesetzt hatte! Hätten Ärzte nicht im großen Stil geimpft, dann hätte es nie diese vielen Impfnebenwirkungen gegeben! Und auch hier in Gendermedizin müssten die Ärzte einfach nur jegliche geschlechtsumwandelnden Maßnahmen ablehnen! Das wird aber Ärzteschaft genau wie bei Legalisierung von Cannabis wieder nicht tun! Die Ideologie wird jedoch niemals die Natur besiegen!