Nach den Wahlen ist vor den Wahlen: Nach der für die Alternative für Deutschland (AfD) siegreichen Europawahl richtet Parteichefin Alice Weidel den Blick nach vorne. Die Ampel habe abgewirtschaftet, sagt Weidel im Polit-Talk auf Hoch 2 TV. Nun strebt die AfD den Einzug ins Bundeskanzleramt an.

Eine neue bürgerliche Rechtsregierung in Deutschland würde Weidel am liebsten mit der CDU bilden: «Das wäre der natürliche Partner und aufgrund der Mehrheiten auch sehr wahrscheinlich», so Weidel. Man müsse schauen, wie lange die «Brandmauer gegen rechts» noch halte.

Diese «Brandmauer» habe dafür gesorgt, «dass die CDU eigentlich nur mit Grünen und Linken koalieren kann und linke Politik vollzieht. Und da macht sich die CDU natürlich unglaubwürdig.» Das lasse sich einfach nicht durchhalten. «Nur mit der AfD zusammen in einer Regierung lässt sich eine Politikwende, eine glaubwürdige Politikwende in Deutschland vollziehen», erklärt Weidel.

Aus diesem Grunde blicke sie «natürlich mit ganz grossem Interesse auf die Wahlen in Ostdeutschland».

In den Ostbundesländern sei der Vorsprung der AfD «enorm gross». Weidel prophezeit: «Und der Trend wird sich fortsetzen. Die AfD wird stärker werden. Und vor allen Dingen in Sachsen haben wir die Möglichkeit, die absolute Mehrheit im Landtag zu erringen, die sich dadurch ergibt, dass viele Parteien überhaupt gar nicht mehr die 5-Prozent-Hürde schaffen, und dann könnten wir tatsächlich wahrscheinlich allein regieren.»

Falls die AfD ins Kanzleramt in Berlin einzieht, macht Weidel schon mal eine Kampfansage: «Wir werden, wenn wir in der Regierung sitzen, als Allererstes die GEZ-Gebühren [Rundfunkgebühren, Red.] abschaffen, und dann werden die ganzen Aktivisten in den öffentlich-rechtlichen Medien auf der Strasse sitzen, und sie können sich einfach mal einen ordentlichen Job suchen.»