Markus Lanz machte Ricarda Lang am Dienstagabend ein emotionales Angebot. Anders gesagt: Der Moderator war sichtlich verärgert, weil die Grünen-Chefin in seiner Sendung ausschliesslich schwammig-abgehobene Antworten gab. Gut so. Dass der ZDF-Mann einen Konfrontations- statt Kuschelkurs mit der Ampel-Regierung wagt, ist mehr als überfällig.

Auch in Deutschlands Wohnzimmern schoss der Puls in die Höhe, wie zig Kommentare auf X bezeugen. Der Aufschrei war besonders gross, als es um die Rente ging.

Lanz: «Wissen Sie ungefähr, wie hoch die Durchschnittsrente in Deutschland ist?» Lang: «Durchschnittsrente kenne ich tatsächlich nicht.» Erst nach einigem Nachhaken schätzte sie «um die 2000 Euro rum». Tatsächlich sind es 1543 Euro im Mittel – Millionen Rentner dürften deutlich darunterliegen.

Realitätsfremdheit können sich Drehbuchautoren leisten, aber mitnichten Politiker in Regierungsverantwortung. Und wovon sonst, Frau Lang, haben Sie keine Ahnung?

Als Lanz sie mit den Ausgaben für die Entwicklungshilfe konfrontierte, offenbarte sie ein nächstes intellektuelles Desaster: Sie hatte keinen blassen Schimmer, warum 500.000 Euro für die «Förderung positiver Maskulinität» nach Ruanda fliessen und eine Million Euro für «Ökofeministische Entwicklungsalternativen» nach Südafrika. Was werde mit diesen Massnahmen überhaupt intendiert? Lang hüllte sich in Schweigen.

Verbal umso mehr in Fahrt kam sie allerdings, als die AfD Thema war. Ohne jeden Beweis plapperte sie drauflos, Teile der AfD hätten «faschistische Umsturzfantasien» und wollten sich mit «rechtsextremen Akteuren» an «Massendeportationen» beteiligen.

Ihr Plan dafür, der AfD Kante zu zeigen: «Wir müssen mehr emotionale Angebote machen.»

Wie soll man das überhaupt noch kommentieren?

Robert Habeck benannte das hausgemachte Problem erst vor einigen Wochen: «Wir sind umzingelt von Wirklichkeit.» Umso mehr zieht sich die Ampel-Regierung in ihre Scheinwelt zurück. Und macht Politik für Bürger, die es überhaupt nicht gibt.