In den letzten Tagen haben mich Journalisten halb im Scherz gefragt, ob ich mir das Amt eines Bundesrats immer noch zutrauen würde.

Ich antwortete nicht im Scherz, denn ich meine es völlig ernst: «Ja, das zurzeit unangenehme Departement – das Verteidigungsdepartement – würde ich bis zu den Gesamterneuerungswahlen übernehmen, um die völlig heruntergewirtschaftete Armee wieder einsatzfähig zu machen.»

Offensichtlich hatte die Mitte-Partei Mühe, eine für dieses wichtige Departement geeignete Kandidatur zu finden. Klar, der gegenwärtige Zustand des Verteidigungsdepartements (VBS) ist für Karrierepolitiker nicht attraktiv. Ob jemand will, zählt hier nicht mehr, sondern lediglich, wer es kann und wer muss.

Die Armee wurde in den letzten vierzig Jahren heruntergewirtschaftet. Man muss ganz unten beginnen.

Statt von Cyberkriegen und Nato-Tagungen zu schwafeln, gilt es als Erstes dafür zu sorgen, dass die Wehrmänner wieder Dienst leisten müssen und jeder Soldat wieder seinen Kampfanzug, seine Waffen und sein Material hat, also endlich wieder voll ausgerüstet ist.

Und dass unsere Verbände über Waffen, Munition, Fahrzeuge und Panzer verfügen, die repariert und einsatzfähig sind. Eine verteidigungsfähige Armee ist schon nur zur Landesverteidigung wichtig – und entscheidend für die Wiederherstellung der bewaffneten, immerwährenden und umfassenden Neutralität. Diese verhindert den Krieg, aber nur, wenn sie glaubwürdig ist. Nato-Anschluss und dergleichen dagegen zieht die Schweiz in den Krieg hinein.

Bei den Rüstungsgeschäften geht es um einfache Führungs- und Managementprinzipien. Dasselbe gilt übrigens für alle Departemente.

Man könnte 30 bis 40 Prozent einsparen, ohne dass die Bürger etwas merken würden.