Die Uno revidiert ihre makabre Todesstatistik für Gaza.

OCHA, das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Uno, setzt die Zahl der Todesopfer unter den Frauen und Kindern im Gazastreifen deutlich niedriger an als bisher. Sie räumt ein, nur unvollständige Informationen darüber zu haben, wie viele Menschen während der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen tatsächlich getötet wurden.

An der Gesamtzahl der Todesopfer, die sie weiterhin mit über 34.000 angibt, ändert die Uno zwar nichts. Aber die Zusammensetzung der Opfer hat sich stark verändert. Die Zahl der seit dem 7. Oktober in Gaza getöteten Frauen und Kinder ist um 52 Prozent beziehungsweise 53 Prozent zurückgegangen.

Bisher hatte die Uno unter den Toten 9500 Frauen und 14.500 Kinder ausgewiesen. Diese Angaben hat sie nun um mehr als die Hälfte reduziert. Neu sind es 7797 Kinder und 4959 Frauen. Israels Armee behauptet, «mindestens 13.000» Terroristen getötet zu haben.

Die neue Aufschlüsselung der Todeszahlen erklärt die Uno damit, dass von den 34.622 gemeldeten Todesfällen bisher erst 24.686 vollständig identifiziert worden sind.

Damit gibt die Uno zu: Ihre OCHA verbreitet unzuverlässige Zahlen. Erstens weicht sie von ihrem Anspruch ab, der vorsieht, Fälle statistisch erst zu erfassen, wenn sie von unabhängiger Seite überprüft worden sind. Die Uno-Behörde hat ihre Quellen – die Gesundheitsbehörde der Hamas – zwar nie verheimlicht. Aber sie hat die unvollständigen und fragwürdigen Zahlen unter dem Namen der Uno kritiklos verbreitet. Zweitens übernahm sie die Vermischung zwischen Terroristen und Zivilisten. Irreführend ist drittens die Tatsache, dass die Uno-Statistik Menschen unter 18 Jahren als Kinder definiert, obwohl sie bereits als Minderjährige in Terroreinheiten der Hamas dienen können.

Dass die Uno ihre Todesstatistik nach unten revidiert hat, wurde von den Medien nur am Rande vermerkt. Die SDA sprach lediglich von einer «Verwirrung um Totenzahlen der Hamas-Gesundheitsbehörde».

Dass sich die Uno als «Statistik-Waschsalon» hergibt, wirft auch ein schiefes Licht auf die Weltorganisation.

Kritiklos übernimmt sie die Angaben einer totalitären Organisation, die sich dem Ende Israels verschrieben hat.

Jeder weiss: Das Sammeln von Daten, die den offiziellen Zahlen der Hamas widersprechen, wäre im diktatorisch regierten Gazastreifen selbst in Friedenszeiten schwierig bis tödlich. Aber diese Zahlen sind jetzt umso wichtiger – erstens wegen der Würde der Getöteten und zweitens, weil die Gesamtzahl der Toten und das Verhältnis von toten Terroristen zu toten Zivilisten Auswirkungen auf die Beurteilung von mutmasslichen Kriegsverbrechen und Völkermord haben wird.

Beim Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH), wo Südafrika Israel «Genozid» vorwirft, werden überprüfbare Informationen ausschlaggebend sein. Die Uno hat zwar ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt. Ob das den Entscheid der Richter am IGH beeinflusst, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.