US-Präsident Joe Biden, EU-Chefdiplomat Josep Borrell, UN-Generalsekretär Guterres, Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock und ihr britischer Amtskollege Grant Shapps sowie die Saudis:

Alle erhoffen sich von der Zwei-Staaten-Lösung das Ende des Nahostkonflikts. Auch EDA-Chef Ignazio Cassis unterstützt sie: Gaza könnte als Teil eines zukünftigen palästinensischen Staats wieder aufgebaut werden, «der Seite an Seite mit Israel in Frieden und innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen existieren kann».

Von Vorteil wäre es freilich, bei den Akteuren nachzufragen, was sie von der Zwei-Staaten-Lösung halten. Die kurze Antwort lautet: nichts.

Nur 27 Prozent befürworten in Israel die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, und der Anteil derjenigen, die überzeugt sind, dass dies in den nächsten Jahren zum Frieden führen würde, liegt unter 10 Prozent.

Auf Ablehnung stösst die Zwei-Staaten-Lösung auch bei den Palästinensern. «Wir lehnen die Zwei-Staaten-Lösung ab», sagt Chaled Maschal, einer der führenden Hamas-Politiker im Ausland. Er glaube, dass der 7. Oktober «die Idee der Befreiung Palästinas vom Fluss bis zum Meer zu einer realistischen Idee gemacht hat». Sie sei nicht etwas, das man [lediglich] erwartet oder erhofft. Sie sei Teil des Plans, Teil der Agenda, «und wir stehen an seiner Schwelle, so Allah will». Zudem würde er die Zwei-Staaten-Lösung ablehnen, weil sie «die Anerkennung der Legitimität der ‹zionistischen Einheit› voraussetzt; dies ist inakzeptabel».

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