Die Eltern bei der Arbeit begleiten und so die Berufswelt kennenlernen und erfahren, was Vater und Mutter den ganzen Tag machen: Das war früher die Idee des Nationalen Zukunftstags.

Inzwischen heisst die Marke «Nationaler Zukunftstag – Seitenwechsel für Mädchen und Jungs». Nun lautet die Absicht: Kinder sollen zu einem «geschlechtsuntypischen Beruf» animiert werden.

Dafür gibt es eine Angebotsliste, über die man sich direkt anmelden kann. Wie sieht diese beispielsweise im Kanton Zürich aus?

Mädchen können sich als Autolackierer versuchen, als Karosserie-Spengler, Schreiner, Programmierer oder Forstwart. Für Buben steht eine Kindertagesstätte bereit oder eine Proberunde als Florist, Coiffeur, Altenpfleger oder Drogist.

Der Zukunftstag sei eben kein «normaler Berufsschnuppertag», so die Organisatoren. Jugendliche sollen ermutigt werden, eine Ausbildung in Betracht zu ziehen, «in denen ihr Geschlecht untervertreten ist».

Früher galt: Man entscheidet sich für einen Beruf, der einen interessiert. Heute sollen Mädchen und Buben mit Biegen und Brechen auf einen ganz anderen Weg gebracht werden. Oder wie die Veranstalter schreiben: «Es geht also nicht darum, einen Wunschberuf näher kennenzulernen, sondern Berufe zu erkunden, die sie für sich noch nicht in Betracht ziehen.»

Denn die Welt wird bekanntlich erst besser, wenn wir möglichst viele Coiffeure und möglichst viele Karosserie-Spenglerinnen haben.

Träger des Tages sind die Gleichstellungsfachstellen von rund zwanzig Kantonen und Städten. Finanziell unterstützt wird er vom Bund.