Aussenminister Ignazio Cassis traf gestern am Uno-Hauptsitz seinen russischen Amtskollegen Sergei Lawrow.

Der FDP-Bundesrat verbreitete via X ein Bild des Handshakes.

Das Problem an der Sache: Der Nutzen des Treffens ist gleich null. Mit dem Ukraine-Konflikt hat die Schweiz aus Sicht der Russen ihre Neutralität beiseitegelegt. Die Eigenossenschaft hat damit die Möglichkeit verspielt, in einem Friedensprozess zwischen dem ehemaligen Zarenreich und der Ukraine eine Rolle zu spielen.

Das jüngste Beispiel ist die sogenannte Friedensformel der Ukraine. Ohne Einwände hat sie die Forderungen der Ukraine – zum Beispiel ein Kriegstribunal gegen russische Politiker – eins zu eins zu ihren eigenen gemacht. Frieden gibt es aus ukrainischer und Schweizer Optik nur zu den Bedingungen der Ukraine. Sonst tobt der Krieg weiter.

Die Verantwortlichen können das Gegenteil behaupten, solange sie wollen. Entscheidend ist, ob der Rest der Welt die Dinge sieht. Und für die Russen ist klar, was sie sofort nach dem Meeting erneut bekräftigt haben: Die Eidgenossenschaft wird nicht mehr als unparteiisches Maklerin eingeschätzt.

Das kann man befürworten oder bedauern. Die Auswirkungen dieser Politik werden sich in den nächsten Jahren zeigen und zu beurteilen sein.

Wichtig ist, die Realität anzuerkennen. Die Schweiz hat ein Tool und Merkmal, das dazu beigetragen hat, dass das Land von den Katastrophen der Nachbarländer im 20. Jahrhundert verschont geblieben ist, aufgegeben.

Einer, der für diese Politik die Verantwortung trägt, heisst Ignazio Cassis. Handshake in New York hin oder her.