China wird in diesem Jahr erstmals der grösste Autoexporteur der Welt. Es verweist Japan und Deutschland auf die Plätze zwei und drei.

Woran das liegt?

Drei Gründe geben den Ausschlag: Die Autos sind besser geworden und können, was Technik und Design anbelangt, mit der Konkurrenz mithalten. Bei E-Autos besitzt China sogar eine zunehmend überlegene Batterie-Technologie.

Zweitens: Fast die ganze Welt ist auf Zulieferungen aus China angewiesen. Das Reich der Mitte dagegen verfügt über sämtliche Materialien, die es zum Autobauen braucht. Wenn die Lieferkette klemmt, dann klemmt sie in China allenfalls im eigenen Land.

Und schliesslich: China ist günstig. Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich gibt es da nicht. Und die Subventionen für die Autoindustrie sind die höchsten weltweit, wovon – nebenbei gesagt – auch Tesla, VW und Co. profitieren, wenn sie in China produzieren.

Was das bedeutet?

Es schmerzt oberflächlich, denn der ehemalige Champion Deutschland steht auf dem Podest nun weiter unten. Es ist die Quittung für eine deutsche Politik, die den eigenen Autoherstellern den Markt zerstört hat, indem sie das Verbrenner-Aus staatlich besiegelte. Es ist aber auch schlicht das Ergebnis eines internationalen Wettrennens, bei dem die besten mit dem günstigsten Preis gewinnen. Es ist eine Momentaufnahme, die in fünf Jahren wieder anders aussehen kann.

Was daraus folgt?

Der Weltmarkt sortiert sich neu. Für die Deutschen wird nicht mehr Menge, sondern Marke entscheidend sein. Das (Aller-)Welt(s)auto kann jeder bauen. Geld wird in der Nische und mit Hochwertigem verdient. Das ist gut für die deutschen Premiummarken. Für den grössten Hersteller, für Volkswagen, ist es aber die grösste Herausforderung.