Deutlicher kann ein Wählerwille gar nicht sein. Bei den Wahlen in Österreich wurden die bisherigen Regierungsparteien ÖVP (minus 11,2 Prozent) und Grüne (minus 5,7 Prozent) massiv abgestraft. Die FPÖ gewann 12,7 Prozent und belegt mit 28,8 Prozent klar Platz eins.

Weil das Wahlresultat absehbar war, hatten die Gegner der FPÖ schon vor dem Sonntag Gespräche über eine Zusammenarbeit für den Machterhalt geführt. Die Anzeichen auf eine Koalition der Verlierer verdichten sich.

Schützenhilfe für solche Pläne kommt nun von den Empörten auf der Strasse. Mehrere Tausend Leute demonstrierten in Wien gegen eine allfällige Regierungsbeteiligung der FPÖ. Als ob diese mit einem Putsch und nicht etwa durch demokratische Wahlen in diese Position gekommen wäre.

Die «Argumente» sind die alten: Ohne Beleg werden die Freiheitlichen und ihr Parteichef Herbert Kickl als Nazis bezeichnet. Oder in der besonders originellen Wortschöpfung der Trans-Aktivistin Stefanie Stankovic als «rechtsradikale Faschisten». Gegen diese Kreation ist ein weisser Schimmel harmlos.

Mit diesem undemokratischen Verhalten sind die Demonstranten aber in bester Gesellschaft. Immerhin schliessen auch alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Kickl aus.

Der Medien-Mainstream hinterfragt den Protest nicht. «Die Gegnerinnen und Gegner der FPÖ machen ihrem Ärger Luft», berichtet SRF im verständnisvollen Tonfall. Kein Wort davon, dass Ärger über einen demokratischen Wahlausgang völlig deplatziert ist.