Die Linke und die ihr zugewandten Medien sind extrem erregt. Weil sich die SVP angeblich zu wenig von Rechtsextremen abgrenzt. Ein Mitglied der «Jungen Tat» soll sogar Plakate für die Volkspartei entworfen haben. Hosianna!

Nun gut. Es ist Wahlkampf. Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.

Der politisch-ideologische Extremismus ist in der Schweiz zum Glück ein Randphänomen. Und wenn schon, dann droht die grössere Gefahr von Links. Der Nachrichtendienst des Bundes schrieb 2021 den Linksextremen 81 «gewaltsame Ereignisse» zu, den Rechtsextremen gerade mal eines. Das entspricht dem langjährigen Trend.

Niemandem fällt es ein, friedliche Sozialdemokraten, Grüne oder Gewerkschafter pauschal in die Schandecke des notorisch gewalttätigen Schwarzen Blocks zu stellen.

Das wäre auch falsch. Obwohl die unverhohlene Sympathie des linken Establishments etwa gegenüber den Klima-Extremisten von einem bedenklichen Rechts- und Demokratieverständnis zeugt.

Unsere Gesellschaft ist stark genug, um ein paar junge Revoluzzer zu ertragen, ohne gleich in Hysterie zu verfallen. Die linken wie die rechten Parteien sollten sich darum bemühen, die Heisssporne nach Möglichkeit in ihre Reihen zu integrieren, statt sie auszugrenzen. Immer unter der Prämisse, dass sie sich an die Regeln von Rechtsstaat und Demokratie halten.