Stephan Kramer, Chef des Thüringer Verfassungsschutzes, ist angezählt. Es steht der Verdacht im Raum, dass er alles unternommen hat, die AfD in Misskredit zu bringen.

Der 56-jährige Kramer fiel in der Vergangenheit immer wieder durch politischen Aktivismus auf und hatte schon eine bunte Laufbahn hinter sich, als er 2015 beim Amt für Verfassungsschutz anheuerte.

Nach einem Start bei der CDU zog es ihn zur FDP und danach – bis heute – zur SPD. Der parteiflexible Kramer war als Konvertit zudem zehn Jahre lang Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland. In dieser Zeit fiel er bereits durch polemische Aussagen auf.

Den Ex-Politiker und Buchautor Thilo Sarrazin verglich Stephan Kramer mit Hitler, Göring und Goebbels. Den deutschen Medien unterstellte er pauschalisierend Antisemitismus.

2015 nahm er als Mitglied eines Motorradvereins an einer Kranzniederlegung vor dem Brandenburger Weltkriegsmahnmal teil – Seite an Seite mit den «Nachtwölfen MC», einem russischen Rockerclub, der als nationalistisch gilt. Ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes spielte später den Medien Fotos vom Anlass zu und verlor danach seinen Job. Treibende Kraft der Entlassung soll Kramer gewesen sein.

Schon die Einsetzung in sein Amt gab zu reden. Laut dem Thüringer Verfassungsschutzgesetz soll der Präsident der Behörde über die «Befähigung zum Richteramt» verfügen. Sein Rechtsstudium hat Kramer aber nie abgeschlossen. Die damalige Thüringer Regierung stellte sich auf den Standpunkt, die Auflage sei nur eine «Soll»-Formulierung und damit nicht zwingend.

Auch gegen Hans-Georg Maassen, den einstigen Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, fuhr Stephan Kramer 2021 schweres Geschütz auf. Dieser verwende «antisemitische Stereotype». Neben Abgeordneten der AfD forderten danach auch solche der CDU die Entlassung von Kramer, weil ihm die politische Neutralität für das Amt fehle.

Seine bekannteste Provokation stammt aus dem Jahr 2023. Damals befand Kramer in einem Interview, dass nicht alle AfD-Wähler rechtsextrem seien. Aber man sei doch «bei 20 Prozent braunem Bodensatz in der Bundesrepublik».