Im FrĂŒhling 2022 fanden in Istanbul GesprĂ€che zwischen der Ukraine und Russland statt. Sie scheiterten. Woran das lag, haben langjĂ€hrige Insider der Weltpolitik fĂŒr den Blog Brave New Europe aufgrund der bisherigen Erkenntnisse zusammengefasst.

Es handelt sich um Michael von der Schulenburg, frĂŒhere FĂŒhrungsfigur in der Uno, den emeritierten Professor fĂŒr Politikwissenschaften Hajo Funke und den Nato-General a. D. Harald Kujat.

Ende MÀrz sei eine Stellungnahme mit Bestimmungen rund um einen Frieden entstanden. Demnach hÀtte die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichtet, ein EU-Beitritt wÀre eine Option geblieben. Die Zukunft der Krim wÀre in bilateralen GesprÀchen zu bestimmen gewesen.

Laut dem Bericht fand die Stellungnahme auch im Westen zunĂ€chst Zustimmung. Erst am Nato-Gipfel in BrĂŒssel kurz darauf wurde beschlossen, die formulierten Ziele nicht zu unterstĂŒtzen. Anfang April wurden die Verhandlungen abgebrochen.

Die Autoren kommen zum Schluss, dass die Blockierung der Friedensverhandlungen allen geschadet habe: «Russland und auch Europa – aber vor allem den Menschen in der Ukraine, die mit ihrem Blut fĂŒr die Ambitionen der GrossmĂ€chte zahlen und wohl letztlich nichts dafĂŒr zurĂŒckbekommen werden.»

Als Ergebnis seien Hunderttausende Menschen ums Leben gekommen, Generationen traumatisiert und die Ukraine schwer zerstört worden.

Daran trage nicht nur Russland eine Schuld, sondern auch der Westen und die Nato. Diese hÀtten kein Interesse an einem Friedensschluss gehabt, denn dieser wÀre dem Ende von ihrem «Traum einer von den USA dominierten Welt gleichgekommen».

Die 3 Top-Kommentare zu "Deutscher Uno-Diplomat: Die Blockierung der Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine durch den Westen im MĂ€rz 2022 habe allen geschadet – «aber vor allem den Menschen in der Ukraine»"
  • Oekonom

    Ein Krieg der Ukraine gegen Russland dient primĂ€r den USA. Dass sich die EuropĂ€er nicht fĂŒr Friedensverhandlungen eingesetzt haben liegt daran, dass ein solcher Krieg nicht ihr eigenes Blut kostet. Er schien kalkulierbar. Zudem wollte man auf der ‚richtigen‘ Seite stehen. Europa hĂ€tte sich neutral verhalten sollen. Es ist ein Russisch-Ukrainisches Problem, das die Nachbarn selber lösen mĂŒssen. Man kann ihnen bei Verhandlungen beistehen. Mehr nicht.

  • Freerider

    Jeder der FriedensgesprÀche verhindert ist ein Massenmörder. Jeden Monat gibt es wieder tausende junge MÀnner im wehrfÀhigen Alter. - Wie immer gilt auch hier: lieber eine Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...

  • herby51

    Welche Feststellung! Die Uno hat wirkliche Genies in ihren Reihen. Sie brauchen einfach sehr lange bis sie etwas merken!