Wenn sich die Arabische Liga trifft, dann in einem Mitgliedsstaat. Dasselbe Prinzip gilt für die Afrikanische Union, die Brics oder jeden anderen Staatenbund.

Nur die EU hält es nicht daheim. Den Friedensnobelpreisträger zieht es hinaus – an die Front.

Historisch sei der Schritt, für den sich die EU-Aussenminister beklatschen. Sie tagen, erstmals, ausserhalb der Gemeinschaft.

Wo? Nur einmal raten ist erlaubt. Natürlich in Kiew.

Das seien eben die Grenzen der EU von morgen, jubelt Annalena Baerbock, «von Lissabon bis Luhansk».

Schön, dass Kiew also doch nicht im Fadenkreuz des Iwan liegt. Könnten sich sonst hochrangige Politiker dort treffen?

Nur ein peinliches Propaganda-Spektakel? Nein, vor allem ein Musterbeispiel an Infamie.

Denn die EU gaukelt den Ukrainern eine Mitgliedschaft vor,  die es – wenn überhaupt – so schnell nicht geben wird. Ob Korruption, Agrar-Konkurrenz oder Streit mit Nachbarn – das Land ist Äonen von einem Beitritt entfernt.

Schade, dass die heutigen Führer der EU in Rente sein werden, wenn ihre Nachfolger der Ukraine sagen müssen, dass man sie betrogen hat. Von der ersten Stunde an.