Anton Hofreiter, ausgedienter Grünen-Chef, schiesst scharf. So scharf, wie er sich das für die ukrainische Armee wünscht.

Nur nimmt Hofreiter nicht die Russen ins Visier, sondern die SPD in der noch bestehenden Ampel-Regierung. «Die SPD ist nicht mehr der natürliche Bündnispartner der Grünen», gibt er dem Spiegel zu Protokoll. Sie kümmere sich zu sehr um die Arbeiter und ihre knappen Geldbeutel, sie baue weiterhin Autobahnen, sie habe sich von den bösen Liberalen abhängig gemacht.

Hat die SPD noch eine Chance zur Wende?

Sie wird sagen: höchstens die um – frei nach Baerbock – 360 Grad, denn sie muss um ihre Stammwählerschaft kämpfen.

Allerdings hat CDU-Chef Fridrich Merz einen Untersuchungsausschuss gegen Kanzler Olaf Scholz wegen der Cum-Ex-Affäre gefordert, um ihn weichzuklopfen. Seinen CDU-Landesvorsitzenden in Hamburg liess er heute den Kanzler als Lügner bezeichnen.

Sicher ist nur dies: CDU-Chef Merz will so schnell wie möglich ins Kanzleramt, und Hofreiter gerne einen Ministerposten.

Der Regierungswechsel liegt nahe, denn die FDP wäre sicher mit an Bord. Damit kämen genug Stimmen für ein Misstrauensvotum zustande.

Lustig aber würde das Kuddelmuddel durch die Kompromisse, die Merz den Grünen anbieten müsste.

Merz als Windmühlenbauer? Als Wärmepumpenvertreter?

Genau mit diesem Programm ist die SPD gerade auf dem Weg in den Abgrund, denn der Wähler lehnt das alles ab.

Sollte nun die Merkel-CDU, die mittlerweile zur Merzel-CDU verflachte, aus purem Machtwillen weiter ergrünen, statt auf den gesunden Menschenverstand zu setzen, wird sie genauso abgestraft werden.

Merke: die politisch geschrumpfte grüne Partei, die Umfragen zufolge bereits hinter der AfD liegt, hat Lepra. Es wäre für ihn und die Partei tödlich, sich von ihr umarmen zu lassen.

Was dann auch wiederum kein grosser Verlust wäre.