Corine Mauch, Zürcher Stadtpräsidentin mit SP-Agenda, kann es nicht fassen. Der Eurovision Song Contest, das grösste Fest von Inklusion, Gender-Manie und nonbinärer Vollkommenheit, zeigt Zürich die kalte Schulter. Beziehungsweise straft die massgebende SRG die selbsternannte Medien- und Unterhaltungs-Hauptstadt mit Verachtung.

Die Megashow findet im Mai 2025 in Genf oder Basel statt. Damit entgeht der Zürcher (Gast-)Wirtschaft eine Wertschöpfung im hohen zweistelligen Millionenbereich. 2023 hatten in Liverpool Gastronomie, Hotellerie, Detailhandel und der ÖV mit 62,3 Millionen am Event partizipiert.

Mauch schrieb zum Negativentscheid in einer Mitteilung: «Zürich und der ESC – das hätte einfach gepasst. Wir sind entsprechend enttäuscht über den Entscheid der SRG.» Ganz viele Personen hätten in den letzten Wochen «viel Energie und Herzblut in eine starke Kandidatur gesteckt».

Die SRG, in der sich ein vierzehnköpfiges Kernteam um das Mammutprojekt kümmert, hatte am Freitag eine erste Vorselektion kommuniziert: Die Bewerbungen von Basel und Genf werden weiterverfolgt. Zürich und Bern zusammen mit Biel dagegen scheiden aus.

Damit unterstreicht die öffentlich-rechtliche Rundfunk-Organisation ihre Stärke – und macht deutlich, dass sie von der durchführenden Stadt einiges verlangt: vor allem möglichst viel Geld.

Pikant dabei: Während Zürich bereits zwanzig Millionen Franken Steuergelder gesprochen hatte, hielten sich Genf und Basel noch bedeckt – und entzogen so potenziellen Referenden das wichtigste Argument. Dazu kam der politische Widerstand: In Zürich hatten EDU, Junge SVP sowie der Bund der Steuerzahler das Referendum ergriffen.

Dass es sich dabei um wertkonservative Instanzen handelt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn normalerweise sind es linke Kreise, die grossen Projekten im Weg stehen.

Die Zürcher Managerlegende Freddy Burger zeigt sich enttäuscht, aber nicht überrascht über das Out von Zürich: «Ich bin in Zürich aufgewachsen und durfte erleben, was hier kulturell alles möglich war.» Im aktuellen politischen Klima sei dies aber nur noch schwer denkbar: «Organisiert man einen Grossanlass, ist die Unterstützung beispielsweise in Basel oder Luzern deutlich grösser als in Zürich.» Aus praktischer Sicht könne er die Ausbootung der grössten Schweizer Stadt aber nicht nachvollziehen, so Burger.

Oder vielleicht doch? Letztlich wird die Stadtregierung für ihre eigene Verhinderungspolitik bestraft. Zwar erteilt sie jedem Strassen- und Quartierfest eine Bewilligung, fördert Bienenzüchter und Stadtgärtner auf jeder Dachterrasse und würde am liebsten zweimal pro Woche einer Velodemo auf der Hardbrücke grünes Licht geben. Wenn es aber um den grossen Wurf geht, verbarkadiert sie sich in ihrem rot-grünen Reduit. In diesem Fall verspielt sie so Millioneneinnahmen für das lokale und kantonale Gewerbe.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die nonbinäre Glückseligkeit in Zürich ist geplatzt. Der Eurovision Song Contest geht nach Genf oder Basel. Manager-Legende Freddy Burger erklärt, weshalb die rot-grüne Verhinderungspolitik die Schuld trägt"
  • jean ackermann

    Als Basler kann man nur hoffen dass dieser Multikulti-Kelch an ihr vorübergeht.

  • Melanie

    Der ESC passt doch perfekt(er) nach Genf. Dort können sie Französisch 😉

  • geb.dnalor

    Gott sei dank