Dank der schweizerischen Neutralität konnten zahlreiche Kriege abgewendet und über Jahrhunderte Frieden gewahrt werden. Die schweizerische Neutralität ist das wichtigste Instrument der Friedenssicherung.

Glaubwürdig ist diese nur, wenn die schweizerische Neutralität dauernd (immerwährend), bewaffnet (durch eine Verteidigungsarmee) und vollständig (integral) ist, wenn also nicht nur militärische Einsätze im Ausland, sondern auch nichtmilitärische Zwangsmittel (beispielsweise Wirtschaftssanktionen, diplomatische Sanktionen, Reisebeschränkungen) verboten sind.

Dies ist der Unterschied zur gewöhnlichen Neutralität, wie sie früher etwa Finnland oder Schweden bis zu ihrem Nato-Beitritt 2024 handhabten. Diese Neutralität schützte Finnland nicht davor, in den Zweiten Weltkrieg hineingerissen zu werden, und Schweden liess deutsche Truppen durch sein Territorium marschieren.

Die Schweiz hat die Alternative: Neutralität oder Krieg! Nur durch die Neutralität wird sie nicht in Kriege hineingezogen. Was heisst: Wir sind für niemanden Kriegspartei, also für keine Kriegspartei ein Freund, aber auch kein Feind. Unser Land ist nicht nur von Fall zu Fall neutral, sondern immerwährend neutral, was die Verlässlichkeit ausmacht. Die bewaffnete Neutralität erhöht den Eintrittspreis für einen allfälligen Angriff. Eine Kosten-Nutzen-Analyse muss einen Feind zum Nichtangriff veranlassen.

Die umfassende (integrale) Neutralität verbietet auch die Teilnahme an nichtmilitärischen Kampfmitteln. Nur dies garantiert die Glaubwürdigkeit. Wer von der schweizerischen Neutralität abweicht, wer eine Flexibilisierung oder Relativierung der Neutralität unterstützt, wer für eine Nato-Annäherung oder gar einen Nato-Beitritt eintritt, nimmt das Gegenteil des Friedens in Kauf: den Krieg.