Das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft an der Universität Zürich hat die neue Ausgabe des «Jahrbuchs Qualität der Medien» vorgelegt. Dieses beurteilt regelmässig, wie gut Schweizer Medien arbeiten, indem Zeitungstexte, Radio- und Fernsehsendungen analysiert werden.

Die Forscher geben den Medien für das Jahr 2023 die besten Noten seit 2015, als die Untersuchung erstmals durchgeführt wurde. Der Journalismus konzentriere sich seit Corona und dem Ukraine-Krieg vermehrt auf relevante Themen und ordne stärker ein, so das Urteil.

Besonders gelobt werden Formate des Schweizer Fernsehens. Aber auch den Boulevardzeitungen attestiert das Forschungszentrum beispielsweise, qualitativ zugelegt zu haben.

Die Qualitätsprüfung ist allerdings eine Analyse am Konsumenten vorbei. Denn gleichzeitig wächst die Zahl der sogenannten «News-Deprivierten». 43 Prozent der Schweizer Bevölkerung konsumieren laut dem Jahrbuch so gut wie keine Zeitungen, Radio oder TV.

Das Produkt wird immer besser, aber immer weniger Leute wollen es?

Wenn die Forscher mit ihrer Beurteilung der Arbeit der Medien richtig liegen, scheint Qualität also eher abschreckend zu sein.

Es gibt eine andere mögliche Begründung für den scheinbaren Widerspruch. Vielleicht haben die Beurteilungskriterien der Zürcher Forscher einfach nichts mit dem zu tun, was die Leser, Zuschauer und Zuhörer unter Qualität verstehen.