Der Vermittler der ersten Stunde meldet sich zurück.

«Wir müssen ein gerechtes Ende des Krieges herbeiführen. Wir sind bereit, einen Ort für Friedensgespräche und jede mögliche Unterstützung zu bieten», erklärt der türkische Präsident Recep Erdogan.

Er fordert Russland auf, ein Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine zu akzeptieren.

Die Türken wieder ins Spiel gebracht hat Polens Premierminister Donald Tusk. Er habe einen «historischen Durchbruch» mit Erdogan erzielt, sagt Tuks laut Politico.

Erdogan hat wiederholt zwischen Ukrainern und Russen zu vermitteln versucht. Bereits wenige Wochen nach der russischen Invasion 2022 initiierte er direkte Gespräche in Istanbul. In Grundzügen einigten sich die Kontrahenten auf einen Frieden. Der Vertragsentwurf sah für die Ukraine eine «permanente Neutralität» vor. Doch überwarfen sich die Streitparteien bald darauf und der Krieg eskalierte.

Den wichtigsten diplomatischen Erfolg erzielte die Türkei mit einem Getreideabkommen. Dieses ermöglichte ukrainische Getreidelieferungen durch das Schwarze Meer – bis Russland 2023 einseitig aus dem Deal austrat.

Die Türkei ist das einzige Nato-Land, das gegen Russland nicht auf Konfrontationskurs ist. Anders als die EU-Staaten, die sich auf die Seite der Ukraine geschlagen haben, steht die Türkei zwischen beiden Streitparteien.

Erdogan besteht auf der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine. Zur Unterstützung Kiews lieferte er Kampfdrohnen und modernste Waffentechnik. Gleichzeitig sucht er die Nähe zu Putin. Nicht zuletzt wohl, weil die Türkei auf russisches Gas angewiesen ist.