Im Zürcher Tanzhaus findet regelmässig die «Drag Story Time» statt. Dabei sollen sich Kinder mit Themen wie Diversity, Identität und Geschlechter befassen. Die Weltwoche berichtete im September über die Veranstaltung.
Am 26. Oktober reichten die Stadtzürcher SVP-Gemeinderäte Samuel Balsiger und Stephan Iten ein Postulat ein, um die Dragqueen-Vorlesung für Kinder von 3 bis 10 Jahren zu stoppen.
Balsiger und Iten meinen, dass Drag-Shows wunderbar, mutig, frech seien und grossen Unterhaltungswert haben können, allerdings seien sie nicht für Kinder geeignet, auch nicht in einer stark abgeschwächten Version.
Nun soll der Stadtrat prüfen, wie die mit Steuergeldern finanzierte Veranstaltung abgeschafft wird.
Die Gemeinderäte wurden aktiv, nachdem der Anlass im Tanzhaus Zürich zum Medien-Debakel mutierte.
Grund: Am 16. Oktober besuchte die rechtsextreme Gruppe «Junge Tat» die Vorlesung. Sie lauschte für eine Stunde mit und nahm Gespräche zwischen den Künstlern und Kindern auf. Im veröffentlichten Video-Zusammenschnitt der Gruppe hört man, wie Kinder ermutigt werden, sich mit oder ohne Kleider wohlzufühlen.
Im Verlauf der Vorstellung kamen mehrere Mitglieder dazu, die vermummt waren und Rauchpetarden schwenkten. Sie begannen, Parolen zu skandieren. Auf einem Plakat war zu lesen: «Familien statt Gender-Ideologie». Zudem blockierten etwa neun Männer den Weg zum Tanzhaus.
Das Tanzhaus hat Anzeige erstattet, inzwischen ermittelt die Polizei gegen die «Junge Tat». Noch unter der Formierung «Eisenjugend» war der Anführer wegen Hommagen an das Dritte Reich sowie illegalen Waffenbesitzes mit dem Gesetz in Konflikt geraten und wurde verurteilt.
Für Balsiger und Iten seien Ablehnung und Protest in einer Demokratie legitim, Gewalt aber nie.
Was für Eltern schicken ihre Kinder an solche Propaganda Vorführungen?
Die Junge Tat ist meines Wissens nicht gewalttätig. Es sind patriotische Aktivisten, die auf ihre Art und Weise, auf Missstände aufmerksam machen. Und das ist ein Missstand!
Es ist traurig zu erleben, wie auch dieser Trend aus dem englischsprachigen Raum eins zu eins bei uns umgesetzt wird. Es handelt sich um einen Aspekt der "cultural wars", welche seit einigen Jahren toben und die man am besten als eine Neuauflage des Kulturmarxismus bezeichnen kann. Die Indoktrisierung von Kindern ist fester Bestandteil davon, schliesslich geht es um die gezielte Umgestaltung der Gesellschaft. Mittlerweile gibt es genügend Literatur dazu, aber nicht jeder mag lesen...