1973 bestimmen Öl-Krise und Watergate-Affäre Wirtschaft und Politik. Jackie Stewart wird zum dritten Mal Formel-1-Weltmeister, und die britische Band Pink Floyd veröffentlicht das Jahrzehnte-Album «The Dark Side of the Moon».
Und in Zürich findet die erste Velo-Demonstration statt.
Rund hundert Teilnehmer machen sich für eine bessere Veloinfrastruktur sowie sichere Velofahrwege stark.
Ein halbes Jahrhundert später ruft die Velo-Lobby unter dem Motto «Züri uf de Felge» zu einer grossen Jubiläumsaktion auf – und dies nicht nur auf den eigentlichen Jubiläumstag bezogen – sondern während 72 Stunden.
Seit Donnerstag pedalen Mitglieder der Aktionsgruppen «Pro Velo Zürich», «Velo Mänsche Züri» und «Velorution» sowie der Grünen in corpore durch die Innenstadt, bremsen den Autoverkehr aus und fordern, dass «das Velogesetz zügig umgesetzt wird – ohne Kompromisse». Gemeint sind unter anderem der Bau von Veloschnellstrassen und das Anpassen des Verkehrsplans zugunsten der Zweiräder.
Die Demonstrantinnen gehen mit einem bemerkenswerten Selbstverständnis vor – und nehmen für sich in Anspruch, die Mehrheit der Stadtbevölkerung zu vertreten. Dass dies bei weitem nicht der Fall ist, zeigen jüngste Proteste gegen die Veloschnellstrassen im Quartier Wollishofen.
Dort orten besorgte Eltern ein ganz anderes Problem, als es die Velo-Ideologen tun: Rasende Velofahrer sind für Kinder auf dem Schulweg die grössere Gefahr als Autos.
Maclas: wäre dieser „Ausdruck von Lebensfreude“ nicht verständlicher auf wenig befahrenen Strassen auf dem Land? Ich sehe eher einen“Ausdruck von Schadenfreude“…
Maclas: Einverstanden betr. „Autoprotzern im Schritttempo“. Das Problem ist nur, dass dies meistens Migranten mit einer anderen Mentalität sind, deren Anwesenheit Sie vermutlich begrüssen.
Absolut nichts gegen Velos -- für jemand mit einem flachen Arbeitsweg von 1 km gibt es meistens kein besseres Transportmittel. Aber die Velofahrer sollten einmal einsehen, dass es auch Leute gibt, die 700 Höhenmeter vom nächsten Supermarkt entfernt leben.