«Prüfet aber alles, und das Gute behaltet.» (1. Thessalonicher 5, 21) Darf ein Christusgläubiger seine Stimme der AfD geben? Ja, er darf.
Warum? Die AfD ist eine «Partei», also ein «Teil» des politischen Meinungsspektrums. Nach ihrem Programm bekennt sie sich zum Grundgesetz. Sie vertritt freiheitlich-konservative Positionen und plädiert für «direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur».
Die AfD will eine kontrollierte Einwanderung und möchte die Staatsverschuldung eindämmen. Ausserdem will sie der Bundesrepublik mehr Eigenständigkeit gegenüber der EU verschaffen. Das alles ist mit dem christlichen Bekenntnis vereinbar.
Aber wenn es in der AfD Neonazis gibt? Dass sich in einer Partei schwarze Schafe verbergen, kann man nie völlig ausschliessen. Erkennt man sie, soll man seine Stimme nicht ihnen geben. Passiert es versehentlich doch, kann und muss ich es bei der nächsten Wahl korrigieren. In den Anfängen der Partei Die Grünen zum Beispiel gab es in deren Reihen Pädophile, was wohl inzwischen nicht mehr der Fall ist.
Weil jede «Partei» bloss ein «Teil» ist, kann keine von ihnen perfekte Lösungen anbieten. Nur selten hat eine Partei das Glück, im richtigen Moment die ideale Person in die Führungsposition zu hieven. Ansonsten sind die politischen Wege mit Irrtümern, Intrigen und Lügen gepflastert.
Deshalb sind die Machtbefugnisse und die Amtszeiten beschränkt. Werden missliebige Gruppierungen beiseite gemobbt, so entstehen Druckstellen. In Deutschland ist das nun sehr ausgeprägt. Die FPÖ in Österreich und die als Neofaschisten beschimpften Parteien in Italien waren oder sind an der Regierung beteiligt. Manche sind entdämonisiert, andere entzaubert.
Auch deshalb dürfen Christen die AfD wählen. Wieso sollen sie nicht ausprobieren, was dabei herauskommt? Alles prüfen und das Gute behalten – das gilt auch für Wahlgänge in der Demokratie.
Peter Ruch war evangelisch-reformierter Pfarrer in verschiedenen Schweizer Gemeinden.
Grob gesprochen, gibt es derzeit zwei Parteilager. Das eine möchte weiterhin beiläufig Indigene über die Klinge springen lassen. Das andere nicht. MEn gibt es aber im Christentum die Idee kollektiver Menschenopfer nicht. Er nahm die Schuld auf sich, damit alle anderen erlöst sind. Die geltende Praxis dürfte daher Blasphemie sein, die dem Antichristen huldigt.
Als Christ ist es viel heikler Grün/Rot zu wählen. Dieses Gedankengut schadet unserer Gesellschaft auf nachhaltige Art und Weise!
Das Christentum regelt nicht gesellschaftliches Leben und geltendes Recht bis hin zum Strafrecht. Nicht das Christentum wirft die Frage auf, ob die AfD wählbar ist, sondern Kirchenfunktionäre, die gegen massiv sinkende Marktanteile ankämpfen. Anschläge auf christliche Symbolik (Kirchen, Weihnachtsmärkte) überwiegen bei weitem die auf Moscheen/Synagogen. In den islamischen Siedlungsgebieten Deutschlands werden Juden/Homosexuelle verfolgt. Die Frage ist: Was muss man wählen, um das zu ändern?