Bisher weiss man nur, dass man nichts weiss. Wer hat den Staudamm im Gebiet Cherson in der Ukraine gesprengt und so eine Überschwemmung ausgelöst? Beide Kriegsparteien kommen in Frage.

Darüber darf Ulrich Schmid im Interview bei Blick TV sprechen. Er wird als «Russland-Experte» angekündigt.

Was er eigentlich ist: Professor für Slawistik. Er hat also slawische Sprachen studiert und gilt als Koryphäe für russische Literatur und Philosophie. Habilitiert wurde er mit einer Arbeit über russische Autobiografien. Militärische Fachkenntnisse sind nicht bekannt.

Dennoch fabuliert Schmid munter über die Situation. Zunächst gibt er zu, dass theoretisch Russland wie die Ukraine für die Dammsprengung in Frage kommen.

Russland profitiere aber mehr, so Schmid weiter. Denn die Ukraine könne nun nicht mehr so effektvoll über den Fluss Dnjepr vorstossen. Dass die russische Armee dadurch Transportwege in die andere Richtung verloren hat, erwähnt er nicht.

Danach lässt er die Unschuldsvermutung dann ganz fallen. Russland habe sich mit der Sprengung «natürlich auch selbst geschadet», sagt er wörtlich. Denn es seien auch russisch besetzte Gebiete überschwemmt worden.

Die Zerstörung eines zivilen Ziels dieser Grössenordnung ist ein Kriegsverbrechen. Während die ganze Welt rätselt, welche Seite dafür verantwortlich ist, hat ausgerechnet ein Schweizer Professor für Slawistik, der nebenher für den Kulturteil der NZZ schreibt, nun den Schuldigen gefunden. Der lautet wenig überraschend: Russland.