Heute Abend um 17 Uhr tagt der Zürcher Gemeinderat zum Thema «Einheit für Impfungen». Es geht darum, dass die städtischen Angestellten sich häufiger impfen lassen sollen. Dazu brauche es einheitliche Massnahmen.

Von einem Impfzwang ist zwar nicht gerade die Rede, aber das Vorhaben ist klar: Der Druck, sich impfen zu lassen, soll erhöht werden.

Das Postulat der Gemeinderäte Anna Graff (SP) und Frank Rühli (FDP) lautet: «Der Stadtrat wird beauftragt zu prüfen, wie die Stadt Zürich im Rahmen der Fachstelle Pandemievorsorge eine Impfstelle einrichten kann.»

Es werde zu wenig geimpft, beklagen die Stadtparlamentarier. Die Zahlen seien viel zu tief. So wird bemängelt, dass nur noch 1100 der 30.000 städtischen Angestellten das Angebot der kostenlosen Grippeimpfung nutzen.

Auch in den städtischen Spitälern betrage die Grippe-Impfquote nur 25,7 Prozent. Und beim Pflegepersonal sogar nur 18,3 Prozent.

Offensichtlich haben diese Impfmuffel also keine Ahnung von Medizin und Gesundheit. Gut, dass unsere Politiker eine neue Fachstelle schaffen wollen, um das medizinische Fachpersonal vor dummen Entscheidungen zu bewahren.

Ganz anders sieht es bei den Kindern aus. Immerhin 75 Prozent der Mädchen und 52 Prozent der Jungen sind gegen HPV geimpft. Dieser Wert ist leider auch nicht zufriedenstellend, denn damit seien die Zielraten der WHO noch nicht erreicht, so die Politiker.

Da die WHO ein von der Schweizer Bevölkerung nicht gewähltes Gremium ist, fragt man sich, warum ihre Richtlinien von den Stadtparlamentariern als massgebend betrachtet werden.

Doch wie will man alles und jeden in Zürich WHO-gemäss impfen? Inspiration fand man in der Pandemie. Die Politiker sind überzeugt, dass eine derartige «Einheit effektiv neue Impfaktionen bei künftigen Epidemien oder Pandemien aufziehen kann – wie dies z. B. beim Coronavirus und bei den Affenpocken in jüngster Vergangenheit nötig war».

Es wäre doch schrecklich, wenn wir selbst entscheiden könnten, was in unseren Körper kommt.