Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX schrieb nach übereinstimmender Meinung der Fachwelt Geschichte, als es ihm gelang, eine Trägerrakete wohlbehalten wieder zur Startrampe zurückzubringen und dort anzudocken.

Doch der US-Bundesstaat Kalifornien, wo sich das Startgelände auf der Vandenberg Space Force Base in Santa Barbara befindet, hat dem umstrittenen Milliardär alle weiteren Starts verboten – weil er politisch anderer Meinung ist.

Tatsächlich zitierte die Küstenkommission, die mehr als 1500 Kilometer kalifornischer Küste kontrolliert, die Unterstützung Musks für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als Grund für ihre Entscheidung, und nicht, wie es vielleicht zu erwarten gewesen sein könnte, Auflagen zum Umweltschutz. Das US-Militär, das die Luftwaffenbasis betreibt, hatte eine Genehmigung für zahlreiche weitere Starts erteilt.

Musk hat die staatliche Behörde mittlerweile verklagt und beschuldigt sie politischer Voreingenommenheit. Seine politischen Ansichten könnten kein Grund für eine Umweltschutzbehörde sein, Raketenstarts zu untersagen. Diese Starts hätten «keine bedeutsamen Auswirkungen» auf die Küstenregion. Zudem sei das Recht auf seine Meinung durch die Verfassung geschützt.

«Selten hat eine Regierungsbehörde ihr Mandat so klar überschritten, um eine Firma für die politischen Ansichten und Kommentare ihres grössten Aktionärs und CEOs zu bestrafen», heisst es in der Anklageschrift.

Gretchen Newsom, die Vorsitzende der Küstenkommission, hatte auf einer Sitzung ihrer Behörde erklärt: «Elon Musk hüpft durchs Land und speit auf X politische Lügen aus.» Die Mitglieder der Kommission stimmten mit sechs zu vier Stimmen für das Verbot der noch ausstehenden fünfzig Starts.