Der Wirtschaftsverband Economiesuisse hat das Energy Science Center der ETH ZĂŒrich abklĂ€ren lassen, welche Rolle Atomkraftwerke bei der kĂŒnftigen Stromversorgung spielen könnten.

Die Resultate sind interessant: Heute geht man davon aus, dass Beznau 1 und 2 sechzig Jahre in Betrieb stehen, Gösgen und Leibstadt jeweils fĂŒnfzig Jahre. Damit wĂŒrde das letzte KKW in der Schweiz 2034 vom Netz gehen und stillgelegt.

Die Studienverfasser schlagen vor, die Laufzeit auf 65 – respektive achtzig Jahre – zu verlĂ€ngern. «Lange Laufzeiten machen das Stromsystem bis 2050 insgesamt rund elf Milliarden Franken gĂŒnstiger», schĂ€tzten die ETH-Wissenschaftler. Vor allem liefern sie auch zuverlĂ€ssig Strom in der kalten Jahreszeit.

Positiv stehen die Forscher auch dem Bau eines neuen Kernkraftwerks gegenĂŒber: Sie glauben, dass damit Kosten von zwölf Milliarden Franken eingespart werden und die ImportabhĂ€ngigkeit im Winter entscheidend verringert werden könnte.

Trotzdem warnen die Wissenschaftler in ihrem Bericht vor Illusionen: Es brauche auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien enorme Anstrengungen dafĂŒr, Versorgungssicherheit herzustellen.

Fazit: Die Schweizer Politik muss beim Thema Strom und Energie ĂŒber die BĂŒcher.

Es darf keine Tabus mehr geben, alle Möglichkeiten mĂŒssen auf den Tisch und ohne Scheuklappen diskutiert werden. Dazu gehört an erster Stelle die Atomkraft.