Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den letzten drei Monaten bis Juli 2024 wieder 18 Milliarden Franken Eigenmittel und Rückstellungen verloren. Der Grund ist klar: die schwächelnden Fremdwährungen haben auf den Kapitalanlagen im Ausland Wechselkursverluste eingefahren. Diese konnten durch die gute Entwicklung an den Aktien- und Zinsmärkten nicht wettgemacht werden. Aber das ist erst eine Zwischenbilanz. Seit Ende Juli haben der US-Dollar 3,8 Prozent, der Euro 1,5 Prozent und das Pfund 1,1 Prozent verloren. Lediglich der Yen legte innert Monatsfrist noch einmal um 0,1 Prozent zu.
Insgesamt dürften im August erneut Währungsverluste von etwas über 2 Prozent angefallen sein. 2 Prozent tönt nach wenig, aber bezogen auf die Bilanz von 812 Milliarden per Ende Juli sind dies rund 17 Milliarden. Etwa 38 Prozent der Kapitalanlagen notieren in USD, weitere knapp 38 Prozent in Euro, 8 Prozent werden in Yen und 6 Prozent in GBP gehalten. Auf übrige Währungen entfallen 10 Prozent. Im letzten Jahr wies die SNB einen Verlust von 3,2 Milliarden aus, nach einem Manko von 132,5 Milliarden im Jahr 2022.
Aber dann kam die grosse Kehrtwende, denn bis April 2024 nahmen die Eigenmittel und Rückstellungen (eine monatliche Erfolgsrechnung wird nicht publiziert) vor allem dank des temporären Höhenflugs des Dollars und des Euros von 63 Milliarden auf 131 Milliarden zu. Der Zugewinn von satten 68 Milliarden liess erste Politiker und kantonale Finanzminister bereits wieder von Milliarden-Ausschüttungen der SNB träumen.
Aber seither gingen von den bis April zugewonnenen Eigenmittel und Rückstellungen wieder 18 Milliarden verloren, und bis Ende August werden weitere 17 Milliarden Verlust dazukommen. Somit sind von den vor drei Monaten noch sicher geglaubten 68 Milliarden Gewinnen rund die Hälfte wieder futsch. Dennoch bleibt bisher ein Plus von 33 Milliarden Franken.
Eigenmittel und Rückstellungen sollten Ende August noch rund 95 Milliarden betragen haben, was bezogen auf die Bilanzsumme per Ende Juli nur noch 11,8 Prozent ausmacht. Verliert die SNB auf ihren Aktiven mehr als 11,8 Prozent, dann wäre wieder einmal der Punkt erreicht, wo sie ohne Eigenmittel dastände. Dann kämen wohl wieder die bekannten Sprüche: «Es ist nicht Aufgabe der SNB, Gewinne zu erwirtschaften» und «eine Notenbank kann nie pleitegehen» auf den Plan.
Dabei sollte nie vergessen werden, dass in diesen 95 Milliarden noch rund 12 Milliarden illegal einkassierte Negativzinsen stecken, die den Sparern und Banken, die diese bezahlt haben, zurückerstattet werden müssten. Aber kein Parlamentsmitglied kümmert sich darum, und die Banken ducken sich, weil kein Bankmanagement oder Verwaltungsrat sich mit der SNB anlegen will, koste es die Besitzer der Bank und die Sparer, was es wolle.
Das Jahr ist zwar schon zu zwei Dritteln gelaufen, aber bis Ende 2024 wird noch einiges passieren. Vorerst werden im September zahlreiche Leitzinssenkungen erwartet, die sich auf das globale Zinsgefüge und die Zinsdifferenzen auswirken werden. Am 5. November finden die US-Präsidentschaftswahlen statt. Auch diese könnten sich je nach Ausgang auf den US-Dollar und die Rendite der US-Staatsanleihen auswirken.
Oder kurz zusammengefasst: Die Flucht in den sicheren Franken könnte eher wieder zunehmen und den Franken-Kurs in die Höhe treiben. Das käme für die SNB, aber vor allem auch für unsere Exportwirtschaft ungelegen.
Sehr seriös sind die Ausführungen von Herrn Kaufmann auch nicht. Sucht sich einfach selektiv den Jahresgewinn- Höchststand Ende April aus und rechnet dann 18 Mrd Verlust seither herbei um seinem Artikel noch etwas hysterische Dramatik beizufügen. Die SNB ist Ende Juli für 2024 immer noch 50 Mrd im Plus, hat 112 Mrd EK und der Prozentanteil zur Bilanzsumme ist bei einer Zentralbank nicht so dermaßen bedeutend. Die können im Gegensatz zu normalen Firmen gar ein negatives EK haben.
die SNB war der Meinung der Franken sei im freien Markt überbewertet. Deshalb hat sie tonnenweise frisch erfundene Franken verkauft. Kaufmann's Artikel suggeriert die SNB sei zu dumm ihr eigenes Produkt billig zu halten. Fehlt eigentlich nur die Schuld der arbeitenden Bevölkerung zu geben. Oh, macht sie doch, den Rest könnt ihr behalten. und falls es euch beruhigt, es trifft auf keinen Fall die Falschen. Das ist keine Währungspolitik, das ist Währungsmanipulation wie von einer Bananenrepublik
Und noch eine kleine Anekdote, der Spekulant George Soros trägt den ehrerbietenden Titel, der Mann der die Bank von England knackte. Ich hoffe wir erleben noch wie die SNB in die Knie gezwungen wird. Ihr habt es nicht anders verdient, m.M.