Irene Khan, die Uno-Sonderberichterstatterin für das Recht auf freie Meinungsäusserung, hat in einer jüngsten Stellungnahme die Einstellung der strafrechtlichen Verfolgung von Julian Assange durch die US-Regierung gefordert.

Khan warnt, eine Auslieferung des Wikileaks-Gründers an die USA und der potenzielle Prozess gegen ihn könnten einen bedenklichen Präzedenzfall für den investigativen Journalismus darstellen. Die Arbeit von Journalisten, insbesondere das Sammeln, Berichten und Verbreiten von Informationen im öffentlichen Interesse – auch solcher zur nationalen Sicherheit – sei eine legitime journalistische Tätigkeit und dürfe nicht kriminalisiert werden, so die Uno-Sonderberichterstatterin.

Assange, der momentan in London auf die Entscheidung des britischen High Court über seinen Einspruch gegen die Auslieferung wartet, sieht sich mit Anklagen konfrontiert, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung geheimer US-Militärdokumente stehen. Ihm drohen bei einer Verurteilung in den Vereinigten Staaten bis zu 175 Jahre Haft.