Im dritten Jahr westlicher Sanktionen gegen Russland hat Moskau erstmals wieder die USA als Gaslieferanten für Europa überholt. Wie die Londoner Financial Times berichtete, kamen im Mai 15 Prozent der Lieferungen von Erdgas und Flüssiggas (LNG) für die EU, Grossbritannien, die Schweiz, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Nordmazedonien aus russischen Quellen. LNG aus den USA machte nur 14 Prozent aus.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren waren russische Gaslieferungen über Polen und durch die Ostsee auf westliches Betreiben eingestellt worden. Darüber hinaus wurden die Stränge der Ostsee-Pipelines Nord Stream von Unbekannten gesprengt. In der Folge stiegen Europas Importe von amerikanischem Flüssiggas, bis sie 2023 einen Höchstwert von 20 Prozent aller Einfuhren ausmachten. Seitdem sanken sie jedoch.

Russisches Gas fliesst weiter durch Pipelines durch die Türkei und die Ukraine. Beide Staaten kassieren Transitgebühren, auch Kiew trotz des Krieges mit Russland. In diesem Jahr läuft das Transitabkommen zwischen der Ukraine und Moskau allerdings aus. Es ist nicht sicher, ob es verlängert wird.