Während laut dem Blick in der Schweiz Seen austrocknen und in den südlichen Ländern das «Meer kocht», brennt im Wallis der Wald. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Klimawandel. Jedenfalls laut einer Schlagzeile des Tages-Anzeigers.

«Der Klimawandel begünstigt das Feuerwetter», heisst es dort. Im Vorteil ist allerdings, wer auch den Rest liest.

Denn der Waldbrand-Experte Marco Conedera hat den Satz im Interview so nicht gesagt. Er wurde verkürzt. Das Original lautet: «Obwohl der Klimawandel das Feuerwetter begünstigt, heisst das nicht, dass es mehr Waldbrände gibt.»

Danach verrät er, was wirklich dazu führt, dass Wälder in Brand geraten. In erster Linie ist es eine anhaltende Trockenheit in Verbindung mit starkem Wind sowie eine Hanglage des Waldes, weil die Thermik das Feuer nach oben zieht.

Zudem sei das Wallis als trockenste Region der Schweiz immer wieder von Bränden dieser Grössenordnung betroffen gewesen. Das sei «nicht aussergewöhnlich».

Zwar versucht der Tagi-Redaktor nach allen Regeln der Kunst, den Klimawandel dennoch im Spiel zu halten, aber Marco Conedera muss ihn enttäuschen. Man sehe «noch keinen klaren Trend hin zu mehr Waldbränden».

Beim Ausblick tut der Experte der Zeitung dann doch noch den Gefallen. Es könne durch den Klimawandel vermehrt zu solchen Situationen kommen, weil es häufiger zu trockenen und heissen Sommern komme.

Meteorologen wissen heute noch nicht, wie das Wetter in zwei Wochen aussieht. Aber ein Waldbrandexperte sagt die Temperaturen für die Sommer der nächsten Jahre voraus.