Der abgesagte «Gender-Tag» an der Schule in Stäfa schlägt weiter hohe Wellen.

In die Debatte schaltet sich jetzt auch erstmals Dagmar Rösler ein – die oberste Lehrerin des Landes.

Die ehemalige Primarlehrerin hat dabei einen sehr nüchternen Blick auf die hochemotionale Sache.

Auf der einen Seite findet sie solche Anlässe sinnvoll. «Es handelt sich dabei um Präventionstage, die verschiedene für Jugendliche relevante gesellschaftliche Themen und Fragen behandeln wie zum Beispiel Gleichstellung, Sexualität, Verhütung, Liebe und Beziehungen und allgemein gesellschaftliche Rollenbilder, Umgang mit sozialen Medien», sagt sie der Weltwoche.

Gleichzeitig betont sie, dass die Kinder nicht gleichgeschaltet werden sollen. «Es darf dabei nicht darum gehen, dass am Schluss des Tages alle die gleiche Meinung haben, sondern dass man sich damit auseinandergesetzt hat und sich seine eigene Meinung bilden kann», so Rösler. Um anzufügen: «Die Schule ist aber nicht interessiert daran, dass alle die gleiche Meinung haben oder dass Jugendliche eine Meinung übernehmen.»

Was sie nicht sagt, aber unbedingt zu ergänzen wäre: Die Schule kann selbstverständlich Denkanstösse liefern. Am Schluss liegt die Verantwortung für diese persönlichen, intimen Fragen bei den Erziehungsberechtigten.

Das sind die Eltern.

Sie sollen entscheiden können, welches Weltbild sie ihrem Nachwuchs vermitteln wollen.