Ein Gesetzesentwurf in Frankreich will untersagen, dass in Gesetzestexten, Arbeitsverträgen und anderen Alltagsdokumenten die sogenannte gendergerechte Sprache verwendet wird.

Der Senat hat bereits zugestimmt. Nun ist die Reihe an der Nationalversammlung, der zweiten Kammer.

Beobachter gehen allerdings davon aus, dass das Verbot dort nicht durchkommt. Die Schwierigkeit liege in der Umsetzung: Für den Fall der Übertretung müsste ein Strafkatalog ausgearbeitet werden.

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist gegen die Einführung eines Verbots, hat die gendergerechte Sprache aber schon mehrfach kritisiert. Es sei nicht nötig, dem Zeitgeist nachzugeben. Auch die Académie française, die sich für die Pflege der Sprache einsetzt, ist klar gegen das Gendern.

An französischen Hochschulen findet die inklusive Sprache bereits jetzt häufig Anwendung. Für Kritik sorgte jüngst eine Tafel im Pariser Rathaus, in der Doppelformen verwendet wurden. Beispiele wie dieses dürften zum aktuellen Gesetzesvorstoss geführt haben.