Laut Aargauer Zeitung muss sich ein 54-jähriger Aargauer wegen 35-fachen Exhibitionismus und sexueller Handlungen mit Kindern verantworten. Er soll minderjährige Mädchen und junge Frauen über mehrere Jahre an der Solothurner Aare belästigt haben.

Die Mitte-Partei des Kantons Aargau hat bestätigt, dass es sich um einen Politiker aus ihren Reihen handelt. Es geht dabei um R. B., der ursprünglich aus der BDP stammt und für die Mitte-Fraktion im Aargauer Kantonsparlament gewirkt hat. Bis gestern präsidierte er die Mitte-Partei des Bezirks Zofingen, und er hat letzten Herbst auch auf einer Unterliste der Mitte an den Nationalratswahlen teilgenommen.

Ständerätin Marianne Binder nahm als Kantonalpräsidentin der Mitte-Partei zum Fall Stellung. Sie und die Partei seien erschüttert, R. B. habe alle Ämter innerhalb der Partei niedergelegt und sei ausgetreten. «Wenn wir sowas gewusst hätten, wäre er schon lange nicht mehr in der Partei», liess sie sich zitieren.

Während die FDP von den Kandidierenden für Regierungs- und Ständeratsämter Strafregister- und Betreibungsregisterauszüge verlangt, ist bei der SVP für alle Kandidaten auf Kantonalstufe ein Strafregisterauszug obligatorisch. Ebenso das Unterschreiben einer Ehrencharta unter Zusicherung eines tadellosen Leumunds.

Der beschuldigte R. B. gibt zu Protokoll, man habe ihn zur Kandidatur für den Nationalrat überredet. Mitte-Kantonalpräsidentin Marianne Binder meinte, man habe eben «ein Grundvertrauen in die Kandidierenden». Und ergänzt: «Gerade bei gravierenden Vorwürfen sollte man nicht kandidieren.» Für R. B. gilt die Unschuldsvermutung.