Die deutsche Grünen-Chefin Ricarda Lang verzückt ihre Fans mit einem Aufruf zum Jahresbeginn. Der lautet: «Wir brauchen eine feministische Wirtschaftspolitik.» Das ist natürlich falsch.

Wir brauchen das genauso wenig wie eine feministische Aussenpolitik, die Langs Ministerkollegin des Äusseren, Annalena Baerbock, mal mehr, mal weniger laut einfordert.

Und falls jemand auf die Idee käme: Wir brauchen auch keine feministische Innen- oder eine solche Kulturpolitik. Wir brauchen übrigens auch keine maskuline Politik.

Was wir brauchen, ist eine interessengeleitete Politik. Wobei – liebe Politiker, bitte nicht falsch verstehen: Es geht um die Interessen der Menschen in Deutschland, die sie vertreten. Und nicht um die Interessen von ihnen als Politiker.

Und wenn es um Wirtschaftspolitik geht, dann geht es um die Interessen der Wirtschaft. Die sind übrigens manchmal sogar solche, die auch Ricarda Lang als feministisch bezeichnen würden. Zum Beispiel wenn es darum geht, alles möglich zu machen, um mehr Frauen in den Arbeitsprozess einzugliedern.

Was wir aber nicht brauchen, sind politische Entscheidungsträger, die ihre eigenen Werte für allgemeingültig erklären, die Binsenweisheiten als neueste Erkenntnis verkaufen oder Ansprüche formulieren, für deren Einhaltung sie nicht sorgen können.